Beitrag 321 – Ausgewählte Bilanzkennzahlen – Anlagendeckung Teil 1

In der letzten Zeit wurden wir, meine sehr geehrten Damen und Herren, des Öfteren mit der Bitte konfrontiert, ob wir nicht einige Beiträge zum Thema Bilanzkennzahlen publizieren könnten.

Dieser Bitte möchten wir mit dieser und einigen weiteren Folgen nachkommen.

Zur besseren Chronologie beginnen wir einfach mit der Aktivseite.

Eine der „Brot- und Butterkennzahlen“ ist die sogenannte Anlagendeckung. Um diese Kennzahl richtig interpretieren zu können, möchten wir zunächst einmal einige Worte zum Thema fristenkongruente Finanzierung fixieren. 

Die Vermögensseite (Aktiva) eines Unternehmens ist handelsrechtlich so gegliedert, dass Vermögensgegenstände, die im Unternehmen unter dem Aspekt einer langfristigen „Haltungsabsicht“ zur Verfügung stehen, auf der Aktivseite oben angeführt werden. Diese Positionen werden unter dem Anlagevermögen subsummiert. Die Fristigkeit der Haltedauer nimmt in der Bilanz von oben nach unten ab. Dies ist auch der Grund dafür, dass die liquiden Mittel unten auf der Aktivseite ausgewiesen werden. 

Die Passivseite greift den Aspekt der Fristigkeit nicht mit der identischen Stringenz auf. Eigenkapital, langfristige Rückstellungen sowie Darlehen werden allgemein betriebswirtschaftlich eine längere, bzw. zum Teil dauerhafte Finanzierungsfunktion zugeschrieben.

Eine fristenkongruente Finanzierung bedeutet nun, dass Anschaffungen, die einem Unternehmen für einen längeren Zeitraum als Vermögen dienen, auch über diesen Zeitraum refinanziert werden. Nehmen wir beispielsweise einmal an, dass ein betrieblich genutzter PKW angeschafft und betriebswirtschaftlich über 6 Jahre abgeschrieben werden soll. Eine optimale Finanzierung dieses PKWs wäre dann so darzustellen, dass eine korrespondierende Darlehensfinanzierung auch auf eine Tilgungsdauer von 6 Jahren ausgelegt ist. Betriebswirtschaftlich wird folglich die Annahme getroffen, dass durch den produktiven Einsatz des PKWs die jährlichen Abschreibungsbeträge auch verdient und damit zu Rückführungen der Darlehenssummen verwendet werden können. 

Genau diesen Aspekt greift die Kennzahl Anlagendeckung auf. 

Die Anlagendeckung spiegelt das Verhältnis zwischen langfristigen Finanzierungsquellen (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) und der langfristigen Kapitalbindung (Anlagevermögen) wider. Sie ist wie folgt definiert: 

Lassen Sie uns dies kurz grafisch visualisieren. Wenn die Summe des Anlagenvermögens in der Bilanz auf der Aktivseite genauso hoch ist wie die Summe des Eigenkapitals zzgl. der Summe des langfristigen Fremdkapitals, dann wäre das langfristig gebundene Kapital optisch langfristig gegenfinanziert. 

Die Kennzahl Anlagendeckung würde jetzt exakt 100 % ausweisen. Natürlich stellt auch diese Betrachtung eine Fiktion dar. Es werden lediglich die Euro-Beträge auf beiden Seiten miteinander verglichen. Welche Restnutzungsdauer aus dem Anlagevermögen nun resultiert bzw. welche Tilgungsverpflichtungen für welche Laufzeiten nun vorliegen, werden in der reinen Berechnung der Kennzahl nicht berücksichtigt. Lediglich die Euro-Beträge sind maßgeblich. 

Eine Anlagendeckung in Höhe von 100 % stellt eine betriebswirtschaftliche Mindestanforderung dar. 

Optimal wäre es, wenn die langfristigen Passiva über dem auf der Aktivseite gebundenen langfristigen Kapital liegen würden. Grafisch würde sich dieser Sachverhalt wie folgt darstellen:

Rechnerisch ergäbe sich nun eine Anlagendeckung von über 100 %. 

Warum ist eine Anlagendeckung größer 100 % positiv zu bewerten? 

Die Antwort auf diese Frage lesen Sie im nächsten Beitrag.

Seminare

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Auch heut noch ist der Bandinspektor Peter Schaaf in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.