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Beitrag 328 – Ausgewählte Bilanzkennzahlen – Quote Unterlegung der erhaltenen Anzahlungen – Teil 2

Wie immer freuen wir uns, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass Sie heute wieder mit dabei sind. 

Bereits im ersten Teil unserer Erläuterung der Bilanzkennzahl „Quote Unterlegung“ haben wir den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen unfertigen und fertigen Arbeiten auf der Aktivseite eines Unternehmens sowie den Abschlagszahlungen/erhaltenen Anzahlungen auf der Passivseite erläutert. Im heutigen, zweiten Teil der Erläuterung dieser Bilanzkennzahl erfahren Sie, wie die Unterlegungsquote auch ggf. zur Beurteilung der Validität der unfertigen und fertigen Arbeiten herangezogen werden kann. 

Bekanntermaßen ist die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse mit hohen Unsicherheiten behaftet. Je nach Unternehmensstruktur kann es vorkommen, dass ein Großteil der Bonitätseinschätzung eines Unternehmens letztendlich von der Validität dieser Position abhängt.

Die erhaltenen Anzahlungen, d. h. Abschläge, werden bei vielen Unternehmen erst dann verbucht, wenn der Geldeingang auf den Konten der Unternehmen zu verzeichnen ist. Dass Geld bei der Bank eingegangen ist, ist zudem eine nicht widerlegbare Tatsache, die objektiv messbar ist. Diese erhaltenen Anzahlungen sind auf der Passivseite als Verbindlichkeiten auszuweisen, wenngleich diese nach den letzten Reformen des HGBs den endgültigen Jahresabschluss mit den korrespondierenden unfertigen und fertigen Erzeugnissen zu saldieren sind. Dennoch: Selbst bei einer Saldierung sind die Einzelbeträge aus der Kommentierung des Jahresabschlusses ersichtlich. 

Wie bereits ausgeführt, lässt sich aus der Relation zwischen den vom Unternehmen erhaltenen Anzahlungen sowie den unfertigen und fertigen Erzeugnissen die folgende Unterlegungsquote ableiten: 

Diese Quote gibt letztendlich an, mit wie viel Prozent die unfertigen und fertigen Arbeiten durch Abschlagszahlungen hinterlegt bzw. gedeckt sind. Diese Quote kann im Trendverlauf zur Beurteilung der Bilanz, aber auch der Liquiditätslage eines Unternehmens herangezogen werden. 

Eine gute Unterlegungsquote von beispielsweise 85 % bedeutet einerseits, dass lediglich 15 % der bereits erbrachten Leistungen noch vorzufinanzieren sind. Der Kontokorrentbedarf dürfte folglich entsprechend überschaubar ausfallen (natürlich abhängig von der Projektgröße). Wenn die Zahlung an den Leistungsfortschritt gekoppelt ist, dann bedeutet dies zwangsläufig auch, dass ein Unternehmen zunächst eine Leistung erbringen muss, ehe es die Abschlagsrechnung erstellen kann. Eine Quote unter 100 % ist folglich der Regelfall. 

Betriebswirtschaftlich spannend ist insbesondere die Betrachtung der Quote im Zeitablauf. Wenn sich die Quote im Zeitablauf nicht ändert, dann kann dies verschiedene Ursachen haben: 

Dies könnte dafür sprechen, dass sich die Markt- und Zahlungsbedingungen im Trendvergleich nicht geändert haben. Dies wäre positiv zu bewerten.

Die Quote kann aber auch einen Rückschluss auf die Bewertungsmodalitäten der unfertigen und fertigen Arbeiten zulassen. Diese Aussage trifft in zweierlei Richtungen zu. Die Quote von 85 % signalisiert eher eine vergleichsweise konservative Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse, denn: Würden die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sehr progressiv, d. h. sehr hoch bewertet (bei gleichen Vertragsbedingungen mit dem Auftraggeber), würde die Unterlegung zwangsläufig sinken, da der Auftraggeber aus seiner Sicht erst bei einem nach wie vor unveränderten vertraglichen Leistungsstand zahlen wird. Eine schlechte Unterlegungsquote könnte folglich auch ein Signal für eine progressive Bewertung sein. Die andere Zielrichtung ist gleichfalls sehr wesentlich. Sollten sich die Bewertungsmodalitäten im Zeitablauf geändert haben, würden sich auch die Quoten spürbar nach oben oder unten entwickeln. Ein konstanter Quotenverlauf in den letzten Jahren signalisiert daher eher eine Kontinuität in der Bewertung. Auch dies wäre positiv zu sehen. 

Natürlich gilt auch hier, dass sämtliche Indikationen aus den bilanziellen Verhältnissen auch zu einer Fehlinterpretation führen können. Eine Kombination von vielen Aspekten im Rahmen der Bilanzanalyse, wie beispielsweise Lagerdauer, Unterlegungsquote der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sowie Entwicklung des Deckungsbeitrags II, können schon klare Signale aussenden, die dann von dem Bilanzlesenden entsprechend zu interpretieren sind. 

Wie Sie diese Quote auch zur Verifizierung/Verprobung des unterjährigen DATEV-Datenmaterials verwenden können, das erfahren Sie in einer nächsten Folge. 

Seminare

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Insgesamt war er über 40 Jahre in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.