Sie befinden sich hier: Peter Schaaf und ManagementpartnerAktuellesBeitrag 332 – Bilanzkennzahl Kreditorenlaufzeit – Teil 1

Beitrag 332 – Bilanzkennzahl Kreditorenlaufzeit – Teil 1

In einer unserer letzten Folgen haben wir bereits einen Beitrag zum Thema Debitorenlaufzeit veröffentlicht. Diese Kennzahl besagt, nach wie viel Tagen rechnerisch der Geldeingang aus Unternehmen gestellten Ausgangsrechnungen zu erwarten ist. Die Aussage war hier: Je schneller ein Unternehmen den Geldeingang aus ausstehenden Rechnungen verzeichnen kann, desto besser ist dies einzuschätzen.

Spiegelbildlich zu den Debitoren werden auf der Passivseite die Kreditoren, d. h. die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, verbucht. Kreditoren erscheinen immer dann in einer Bilanz, wenn ein Unternehmen zum Stichtag Eingangsrechnungen erhalten, aber noch nicht bezahlt hat. Die Kreditoren stellen damit das gedankliche Gegenstück zu den Debitoren auf der Aktivseite dar. 

Bereits jetzt ist in diesem Zusammenhang auf eine Besonderheit hinzuweisen. Sämtliche Vermögens- und Schuldenpositionen in einer Bilanz werden ohne Umsatzsteuer ausgewiesen. Abweichend von dieser Generalnorm handelt es sich bei den Debitoren sowie bei den Kreditoren um Bruttopositionen inkl. Umsatzsteuer. Ursächlich hierfür dürfte die Tatsache sein, dass der Rechnungseingang bzw.
-ausgang auch in aller Regel brutto erfolgt und damit bei einem funktionierenden Mahnwesen auch der Eingang bzw. der Ausgang der gesamten Rechnungssumme verfolgt werden muss. 

In der gelebten betriebswirtschaftlichen Praxis ist die Kreditorenlaufzeit in aller Regel wie folgt definiert:

Wird bei der Debitorenlaufzeit das Volumen an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Relation zum Umsatz gesetzt, so erfolgt hier die Division des Kreditorenvolumens durch den Materialaufwand.

 Lassen Sie uns kurz auf den Hintergrund dieser Überlegung eingehen. Bei vielen Unternehmenstypen resultiert der überwiegende Teil der Eingangsrechnungen aus Materialrechnungen oder aber Eingangsrechnungen von Fremdunternehmern/ Subunternehmern. Zudem wird impliziert, dass die übrigen Rechnungseingänge – wie beispielsweise die Honorarrechnungen der steuerlichen Begleitung – direkt bezahlt werden. 

Unter diesen Annahmen ist es nachvollziehbar, dass die Kreditoren auch lediglich durch den Materialaufwand dividiert werden, da aus diesem unter den gesetzten Prämissen ausschließlich die offenen Lieferantenrechnungen resultieren können. 

Da es sich bei dem Kreditorenbestand um eine Stichtagsgröße, beim Materialaufwand aber um eine Periodengröße handelt, wird der Quotient mit der finanzmathematischen Anzahl der Tage innerhalb der Periode multipliziert. Im Rahmen der Jahresabschlussanalyse wird folglich standardmäßig der Faktor 360 angesetzt. 

Praxistipp: Sollten Sie einmal die Kreditorenlaufzeit aus unterjährigen Zahlen errechnen wollen, denken Sie bitte daran, diesen Faktor von 360 Tagen auf die Anzahl der Tage einer Periode anzupassen. Wenn Ihnen beispielsweise die DATEV Januar bis Oktober eines Jahres vorliegt, dann wäre in diesem Fall der Faktor 300 Tage. 

Welche Erkenntnisse können aus der Kreditorenlaufzeit gewonnen werden?

Die Kreditorenlaufzeit ist ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Liquiditätslage eines Unternehmens. 

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Kreditorenlaufzeit ist bzw. sich im Trendvergleich entwickelt, je besser ist die Zahlungsmoral eines Unternehmens. Branchenübergreifend werden daher Laufzeiten unter 30 Tagen als sehr gut eingestuft. 

Erstklassig bei sehr solventen Unternehmen sind sogar Laufzeiten von kleiner 10 Tagen rechnerisch erzielbar. Dies kann eine Indikation dafür sein, dass nahezu sämtliche Rechnungen innerhalb der Skontierungsfrist bezahlt werden. Dies wiederum kann ein Rückschluss auf eine sehr gute Finanzkraft zulassen.

Welche Interpretationsfallen und Unschärfen bei der Kennzahl Kreditorenlaufzeit vorhanden sind, erfahren Sie in der nächsten Folge.

Seminare

Praxisnah, effektiv, nachhaltig
– Wie wir trainieren
Suche

PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Insgesamt war er über 40 Jahre in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.