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Beitrag 339 – Pragmatische Abschätzung des Kontokorrentbedarfs – Teil 2

Schön, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute wieder dabei sind. Im letzten Beitrag führten wir aus, was der Umlaufkapitalbedarf oder: Ihres Unternehmens darstellt und führte zudem an, dass dieser je nach Geschäftsmodell bzw. Branche zum Teil deutlich differiert. Heute möchten wir die allgemeinen Ausführungen einmal in ein konkretes Beispiel umsetzen.

Gehen wir des Weiteren davon aus, dass das Beispiel ein Handelsunternehmen darstellt. 

Ein Bild, das Screenshot, Text, Reihe, parallel enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Idealerweise sollte ein Existenzgründer bzw. eine Existenzgründerin vor Aufnahme des Geschäftsbetriebs in etwa wissen, wie hoch der Vorratsbestand sein sollte, um eine Lieferfähigkeit zu garantieren. Auch kann es nie schaden, sich über die einzuräumenden Zahlungsziele im Vorfeld klarzuwerden und auch entsprechende interne Strukturen zu schaffen, dass diese Zahlungsziele auch eingehalten werden. 

Ausgangspunkt für die folgende mathematische Berechnung des Umlaufkapitalbedarfs sind die bewährten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen Lagerdauer, Debitorenlaufzeit sowie Kreditorenlaufzeit. Wer bei der Bedeutung/Interpretation dieser Kennzahlen noch Nachholbedarf hat, dem empfehlen wir unsere Beiträge 324 – 334, in denen wir diese Kennzahlen ausführlich erläutert haben.

Ableitung des rechnerischen Debitorenbestandes

Lassen Sie uns mit dem Thema Debitoren beginnen. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass jede Rechnung, die Sie als Unternehmer stellen, auch im Zeitablauf bezahlt wird, ändert dies nichts an der Tatsache, dass Sie im Rahmen eines Going-Concern-Prozesses ständig Rechnung stellen werden, die nicht bezahlt sind. Denn: Wenn eine Rechnung bezahlt wurde, haben Sie hoffentlich in der Zwischenzeit eine neue Rechnung gestellt. 

Festzustellen bleibt damit, dass immer ein Teil der Forderungen im Rahmen einer Durchschnittsbetrachtung offen ist und folglich die Liquidität hieraus fehlt. Genau diesen Umstand können wir betriebswirtschaftlich wie folgt abschätzen:

Unterstellen wir einmal, dass in Ihrer Branche im Schnitt ein Zahlungsziel von 30 Tagen gewährt wird und zudem noch ein planerischer Sicherheitsaufschlag für den Fall eingeplant werden soll, dass der Geldeingang nicht pünktlich zum Ablauf des Zahlungsziels erfolgt. Die bekannte Kennzahl Debitorenlaufzeit (Debitoren ÷ Nettoumsatz x 360 Tage) kann nun mathematisch so umgestellt werden, dass nicht die Laufzeit, sondern der Debitorenbestand errechnet werden kann. 

Unter Ansatz der veranschlagten Plan-Umsatzerlöse ergibt sich die folgende Betrachtung. 

Demnach würde das Unternehmen im Schnitt über einen Debitorenbestand in Höhe von 160 T€ verfügen, der liquiditätsseitig entsprechend gegenzufinanzieren wäre. 

Ableitung des rechnerischen Warenbestandes

Mit der gleichen Grundlogik kann auch die Kapitalbindung im Warenlager abgeschätzt werden. Diese „Krücke“, meine sehr geehrten Damen und Herren, sollte allerdings nur dann verwendet werden, wenn es der Existenzgründerin oder dem Existenzgründer nicht auf anderem Wege möglich ist, den Ihrer Ansicht nach notwendigen Vorratsbestand abzuschätzen. 

Auch die folgende Berechnung basiert auf der Ihnen bekannten Kennzahl der Lagerdauer. Diese Kennzahl sagt aus, wie viele Tage rechnerisch die Vorräte im Warenlager liegen, ehe sie in den betriebswirtschaftlichen Wertschöpfungsprozess fließen. 

Analog zur Debitorenlaufzeit gilt es nun, diese Kennzahl Lagerdauer (Vorräte ÷ Materialaufwand x 360) mathematisch so umzuformen, dass als Ergebnis nicht die Lagerdauer, sondern ein durchschnittlicher Warenbestand ermittelt wird. Den Materialaufwand können wir aus der Planung übernehmen. Es bleibt nur noch kurz zu skizzieren, wie eine sinnvolle Messlatte für eine angemessene Lagerdauer je nach Branche abgeleitet werden kann. Die Lösung ist einmal wieder denkbar einfach: Orientieren Sie sich einfach an aussagekräftigen Branchenwerten. Im folgenden Beispiel wird mit einer angenommenen Lagerdauer von 50 Tagen gerechnet. Es ergibt sich die folgende Betrachtung:

Demnach würde sich ein durchschnittliches Vorratsvermögen in einer Größenordnung von 96 T€ ergeben. Auch diese Kapitalbindung gilt es gegenzufinanzieren. 

Wie es mit der Berechnung unseres Beispiels weitergeht, das erfahren Sie in der nächsten Folge. 

Seminare

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Insgesamt war er über 40 Jahre in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.