Die Tatsache, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute wieder mit dabei sind, zeigt uns, dass das Thema Buchführung – so trocken es auch sein mag – doch für Sie und Ihr Unternehmen eine große Relevanz hat. Dies sehen wir auch so. Lassen Sie uns kurz auf die wesentlichen Erkenntnisse unseres ersten Beitrags zum Thema Crash-Kurs ‚Buchführung in 3 Schritten‘ noch einmal zurückkommen.
Schritt 1 war die sichere Interpretation von Bilanzpositionen.
Sämtliche Vermögenswerte Ihres Unternehmens sind Soll-Salden, sämtliche Verbindlichkeiten sowie das Eigenkapital sind Haben-Positionen.
Der 2. Schritt behandelte die sichere Interpretation der Gewinn- und Verlustrechnung. Sämtliche Erträge, die Ihr Unternehmen generiert, sind Haben-Positionen. Sämtliche Aufwendungen sind Soll-Positionen.
Kommen wir nun zum 3. Schritt. Die Bildung sowie die richtige Interpretation von Buchungssätzen.
Schritt 3: Der Buchungssatz
Jetzt geht es nur noch darum, den richtigen Buchungssatz zu bilden oder aber den bereits gebildeten Buchungssatz korrekt zu interpretieren.
Sie hadern noch mit dem Begriff Buchungssatz? Dies können wir nachvollziehen.
Der Begriff Buchungssatz drückt nichts anderes als eine Kurzformel aus, aus der abgelesen werden kann, welche beiden Konten durch einen Geschäftsvorfall angesprochen worden sind. Es ist somit nichts anderes als eine Wegbeschreibung von A nach B.
Der Grundaufbau eines Buchungssatzes lautet:
Von Konto A (Buchung im Soll) an Konto B (Buchung im Haben).
Es wird also lediglich aufgezeigt, dass das erste Konto im Soll und das zweite Konto im Haben angesprochen wurde.
Wenn Sie jetzt noch die Erkenntnisse aus den ersten beiden Schubladen in einen Gesamtkontext mit dem Buchungssatz bringen, dann haben Sie diesen Crash-Kurs bereits erfolgreich absolviert.
Lassen Sie uns dies durch einige Praxisbeispiele verdeutlichen.
Beispiel 1: Per Bank/Kontokorrentkonto an Bankdarlehen
Aus diesem Buchungssatz können Sie entnehmen, dass das Bankkonto im Soll und das Darlehenskonto im Haben angebucht worden sind.
Die Übersetzung dieses Buchungssatzes lautet: Ihr Bankkonto ist (hoffentlich) eine Position Ihres Vermögens, wenn Sie dort beispielsweise Guthaben unterhalten. Vermögen stehen auf der linken Bilanzseite (Aktiva) und stellen klassische Soll-Positionen dar. Wenn also Ihre Vermögensposition im Soll angesprochen wird, dann muss sich Ihr Vermögen (in unserem Fall das Bankguthaben) erhöhen. Dies wäre die Übersetzung des linken Teils des Buchungssatzes.
Es stellt sich nun die Frage, wodurch das Vermögen sich erhöht. Die Antwort erhalten Sie auf der rechten Seite. Bankverbindlichkeiten sind Passiv-Positionen, die als Saldo „H“ ausweisen. Wenn sich die Bankschulden erhöhen, dann werden diese Positionen auch im Haben angebucht. Sollten sich die Passiva aber reduzieren, dann wäre dieses Konto auf der falschen Seite, d. h. im Soll anzusprechen. In unserem Fall werden die Bankverbindlichkeiten im Haben angebucht. Dies bedeutet, dass sich die Bankschulden erhöht haben.
Lassen Sie uns abschließend den Buchungssatz final wie folgt übersetzen. Die Bankguthaben des Unternehmens haben sich erhöht durch eine Neukreditierung von Bankdarlehen.
Zwei weitere Praxisbeispiele sowie eine Zusammenfassung unseres Crash-Kurses lesen Sie in unserem nächsten Beitrag.