Heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich Ihnen pragmatische Betriebswirtschaftslehre wieder einmal aus der Sicht eines Feuerwehrmannes und Zugführers vermitteln. Diesmal geht es um die Bedeutung der Fahrzeuge für Ihr Unternehmen.
Die Ausgangslage
Auch für die Feuerwehr gilt es, sehr effizient im Einsatzfalle vorgehen zu können, um zügig und kräftesparend einen Einsatzauftrag professionell abarbeiten zu können.
Der taktische Wert einer Einheit ist bestimmt durch die technische Ausstattung aber auch die Ausbildung und Anzahl der vorhandenen Kräfte.
Im Mittelpunkt der technischen Ausstattung stehen die Feuerwehrfahrzeuge.
Ich möchte Ihnen im heutigen Beitrag einige Anforderungen und Hintergründe zu einem typischen Löschfahrzeug zunächst berichten und in einem zweiten Schritt diese Anforderungen auf ein typisches mittelständisches Unternehmen übertragen.
Normierung der Feuerwehrfahrzeuge
Der überwiegende Teil der Löschfahrzeuge unterliegt festen Normvorschriften. Dies bedeutet, dass wenn Sie beispielsweise ein Löschfahrzeug 10 in ihrer Einheit haben, Ihnen bereits bewusst ist, welche Normbeladung auf dem Fahrzeug verlastet ist.
Worin besteht nun der Sinn einer solchen Normung? Sie ahnen es schon. Wenn Sie beispielsweise in einem Einsatzfall ein weiteres LF 10 zugeteilt bekommen, dann können Sie bereits als Führungskraft den technischen Wert des Fahrzeugs abschätzen, ohne dies je in Augenschein genommen zu haben. Dies gilt selbstverständlich auch für ihre Mannschaft, sofern Sie mit diesem Fahrzeug arbeiten muss.
Unsere ersten Tipps für Sie im Überblick:
- Legen Sie für Ihre Firmenfahrzeuge genau fest, welche Normbestückung an Ausrüstungsgegenständen auf diesem Fahrzeug verlastet sein müssen. Sprechen Sie diese Normbestückung auch mit Ihren erfahrenen Mitarbeitern ab. Ich bin sicher, dass gerade die langgedienten Kräfte weitere Ausstattungswünsche haben.
- Legen Sie zudem fest, an welche Stellen auf Ihren Fahrzeugen die Werkzeuge zu verstauen sind. Dies hilft, unnötige und damit unproduktive Suchen auf den Fahrzeugen zu vermeiden.
- Führen Sie gerade mit jungen Mitarbeitern revolvierende Kurzschulungen durch, sodass Ihrem Team die Bestückung eines Fahrzeugs vertraut ist.
Der Sinn dieser Maßnahmen: Jeder Mitarbeiter kann folglich mit jedem Fahrzeug zurechtkommen und weiß genau, welches Werkzeug sich an welcher Stelle befindet. Kurzfristige Änderungen im Montageteam beispielsweise durch krankheitsbedingte Ausfälle führen folglich nicht zu Effizienzverlusten.
Ein weiterer Vorteil: die Mitarbeiter wissen bei konkreten Arbeitsaufträgen genau, ob sie diese Arbeiten mit den auf dem Fahrzeug verlastet Gegenständen ausführen können und zwar vor Beginn der Arbeiten. Falls dies nicht möglich ist, sind entsprechende ergänzende Gerätschaften mitzunehmen bzw. anzufordern.
Auch diese Vorgehensweise ist bei der Feuerwehr völlig identisch.
- Bestimmen Sie einen Mitarbeiter, der für dieses Fahrzeug fest verantwortlich ist.
Im Feuerwehrwesen ist dies der Maschinist bzw. Maschinistin. Er hat nach jedem Einsatz die Vollständigkeit des Fahrzeugs zu überprüfen und die Rückmeldung an die Führungskraft „Fahrzeug fahrbereit“ zu übermitteln.
Auf Ihr Unternehmen übertragen bedeutet das: Der jeweilige Fahrzeugverantwortliche sollte am Ende eines Arbeitstages die Bestückung des Fahrzeugs grob verifizieren, Verbrauchsmaterialien entsprechend ergänzen und fehlerhafte Gegenstände/Werkzeuge ersetzen bzw. Defekte melden.
- Achten Sie auf ausreichende Betriebsstoffe
Zu den Aufgaben der Maschinisten bzw. des Maschinisten gehört es auch, das Fahrzeug regelmäßig zu pflegen und auf ausreichende Betriebsstoffe zu achten. So ist für unsere Einheit beispielsweise festgelegt, dass bereits bei einem Kraftstoffvorrat von weniger als 75 % ein Auftanken zu erfolgen hat.
- Definieren Sie feste Grenzen, innerhalb derer notwendige Pflegeintervalle durchgeführt werden müssen.
Eine Vorschrift könnte beispielsweise lauten: bei einem Kraftstoffvorrat von weniger als 25 % ist ein Auftanken des Fahrzeugs durchzuführen. Bei jedem Tankstopp sind zudem die Füllstände von Wischwasser, Kühlwasser sowie der Reifendruck zu überprüfen. Am letzten Freitag eines jeden Monats ist das Fahrzeug zu waschen. Am Ende einer jeden Woche ist eine Reinigung des Innenraums sowie der Scheiben durchzuführen.
Vielleicht mag der Ein oder Andere denken, was soll das ganze? Sind alles Selbstverständlichkeiten.
Natürlich, es sind Selbstverständlichkeiten, aber gerade weil diese so selbstverständlich sind werden sie oftmals nicht eingehalten.
Haben wir mit diesen Ausführungen Ihr Interesse geweckt? Prima, denn genau das war auch unser Ziel. Weitere, wertvolle Tipps zum Thema Firmenfahrzeuge erhalten Sie im nächsten Blogbeitrag.