Schön, dass Sie, sehr verehrte Leserinnen und Leser, auch bei diesem Blog wieder dabei sind. In einigen Beiträgen habe ich Ihnen bereits von der Bekleidungs-GmbH berichtet, die mit einem Investment die bestehenden Produktionskapazitäten deutlich erweitern wollte.
Wir haben die Kompatibilität des Investitionsvorhabens mit der Unternehmensstrategie verifiziert, die Rentabilität des Investments berechnet, den notwendigen Finanzbedarf ermittelt und mit drei ausgesuchten Bankpartnern für unseren Mandanten sondierende Finanzierungsgespräche durchgeführt.
Gespräche mit Finanzpartnern – ein gutes „Händchen“ ist bei den Verhandlungen gefragt
Haben Sie auch schon einmal mit Finanzpartnern gesprochen? Sicherlich. Die Konditionen sind das eine, aber welche Auflagen sind mit der Finanzierung verbunden? Wie engagiert sich die Bank für Sie? Wie hoch ist Ihre private Haftung für die Finanzierung? Das sind die entscheidenden Themen, auch in diesem Fall.
Knackpunkte waren die Frage nach der Höhe des Eigenmittelanteils in der Finanzierung sowie die Art bzw. Höhe der privaten Haftung der beiden Geschäftsführer und Gesellschafter.
Wir hatten unserem Mandanten empfohlen, keine Eigenmittel einzusetzen, sondern diese als „Budget für Unvorhergesehenes“ im Unternehmen zu belassen, aber würden wir dies auch bei den Bankverhandlungen für unseren Mandanten durchgesetzt bekommen?
Natürlich möchten Sie wissen, wie es weiterging.
Alle drei Partner boten das Investment zu ähnlichen Konditionen an. Der Preis war also nicht entscheidend, aber: Ein Kreditinstitut engagiert sich ganz besonders.
Die Gespräche im Vorfeld waren von einer sehr hohen Konstruktivität und Offenheit geprägt. Das Engagement des zuständigen Abteilungsdirektors war hervorragend. Ein Grund hierfür lag sicherlich daran, dass wir mit diesem Haus bereits bei anderen Mandaten sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Hinzu kommt die hohe rhetorische Erfahrung, die Peter Schaaf auf seinen unzähligen Seminarveranstaltungen und seine Trainertätigkeit gewonnen hat.
Von diesen guten Erfahrungen der Bank mit uns hat auch unsere Bekleidungs-GmbH klar profitiert.
Das Ergebnis: Ein voller Erfolg für unsere Mandanten
Es war uns möglich, diese Bank für das Investment zu gewinnen. Die Bekleidungs-GmbH musste keine Eigenmittel einsetzen und die beiden geschäftsführenden Gesellschafter wurden nicht zur Haftung für das Finanzierungsvolumen herangezogen. Ein Erfolg auf der ganzen Linie für uns, aber insbesondere für unsere Mandanten.
Das Investment wurde wie geplant durchgeführt, das Investitionscontrolling von uns überwacht.
Unvorhergesehenes kommt leider oft
Leider stellte sich heraus, dass vom zuständigen Ingenieurbüro notwendige Brandschutzrichtlinien der Gemeinde falsch umgesetzt wurden. Die Umsetzung der Investitionen verzögerte sich um ca. fünf Monate, die Kosten stiegen um ca. 15 %. Heftig.
Einmal unabhängig von juristischen Fragestellungen hinsichtlich der Haftung des Ingenieurbüros bewahrheitete sich jetzt unser Credo, die liquiden Mittel des Unternehmens nicht für das Investment einzusetzen, sondern als Liquiditätsreserve in der Hinterhand zu halten.
Die strategische Reserve
Genau diese Kriegskasse war es, die nun eingesetzt werden konnte bzw. musste, um die beachtliche finanzielle zusätzliche Herausforderung zu stemmen. Damit war es möglich, die Investitionen ordnungsgemäß – wenn auch zeitverzögert – abzuschließen.
Die Hausbank wurde nur noch zu einem kleinen Teil weiter finanziell gefordert.
Ein Glück für alle Beteiligten.
Wären die Mittel in voller Höhe, wie ursprünglich vom Mandanten angedacht, zur Finanzierung der Investitionen eingesetzt worden, hätte die Verzögerung der Umsetzung sowohl die Hausbank als auch unsere Mandanten in arge Bedrängnis gebracht.
Es galt einmal mehr: Unsere langjährige Erfahrung ist durch nichts ersetzen.
Ende gut, alles gut.
Trotz dieses „Dämpfers“ entwickelte sich alles – wenn auch zeitverzögert – in die gewünschte Richtung. Im Rahmen des Generationswechsels ist die Bekleidungs-GmbH mittlerweile an neue Kapitaleigner veräußert worden zu einem lukrativen Kaufpreis. Welche Rolle wir dabei gespielt haben, das wäre einmal ein Thema für einen weiteren Blog.