Schön, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute wieder dabei sind, um die wesentlichen Kernaussagen zu erfahren, die wir im Rahmen unseres Sanierungsgutachtens in Anlehnung an IDW S6 getroffen haben.
Unzureichende wirtschaftliche Situation in der Historie
Die Ertragslage des Unternehmens war seit Jahren als unzureichend einzustufen. Hierdurch verschlechterte sich kontinuierlich die Liquiditätslage sowie die Bilanzstruktur.
Schweres externes Unternehmensumfeld
Das externe Unternehmensumfeld war durch einen zunehmenden Konkurrenzdruck in Kombination mit einem geänderten Konsumentenverhalten gekennzeichnet. Dies führte dazu, dass das ursprüngliche Geschäftsmodell so nicht mehr lebensfähig war.
Neues Geschäftsmodell
Die Geschäftsleitung hat noch vor unserer Einschaltung die bisher eingeschlagene Unternehmensstrategie gänzlich geändert und auch das Geschäftsmodell angepasst. Ziel war es nun, verstärkt in Nischenmärkten individuelle, auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Produkte anbieten zu können.
Vor diesem Hintergrund konnte die Strategiekrise verneint werden. Die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells stand aber noch aus.
Interne Unzulänglichkeiten
Diverse externe Einflüsse aber auch interne Unzulänglichkeiten, wie beispielsweise im Rechnungswesen und Controlling führten dazu, dass eine Produkt-Absatzkrise, eine Ertragskrise sowie eine Liquiditätskrise bejaht werden mussten. Auch die Insolvenzgefahr war gegeben, konnte aber durch geeignete Maßnahmen und Unterstützung der Hausbank abgewendet werden.
Notwendige Restrukturierungsmaßnahmen
Gemeinsam mit der Unternehmensleitung entwickelten wir eine Fülle von Restrukturierungsmaßnahmen, mit der die einzelnen Krisenstadien erfolgreich überwunden werden konnten. Natürlich zählten hierzu auch nennenswerte finanzielle Beiträge der Gesellschafter sowie der Hausbank.
Integrierte Unternehmensplanung
Diese Restrukturierungsmaßnahmen und -beiträge bei haben wir in einer integrierte Unternehmensplanung (Ertrags-, Finanz-sowie Bilanzplanung) für das laufende und folgende Geschäftsjahr zusammengefasst. Unter den gesetzten Prämissen konnte planerisch gezeigt werden, dass ein Turn-Around absehbar war, das finanzielle Gleichgewicht gehalten und perspektivisch eine mindestens branchenübliche Rendite erzielt werden konnte.
Positive Fortführungsprognose
Vor diesem Hintergrund stellt stellten wir folgende positive Fortführungsprognose aus:
„Im Rahmen unserer Tätigkeit sind wir zu der abschließenden Einschätzung gelangt, dass aufgrund der im vorliegenden Sanierungsgutachten beschriebenen Sachverhalte, Erkenntnisse, Maßnahmen und plausiblen Annahmen d.h. die für die Sanierung geplanten und in Teilen bereits umgesetzten Maßnahmen zusammen grundsätzlich objektiv geeignet sind, das Unternehmen in überschaubarer Zeit durchgreifend zu sanieren und dass die Sanierung auch infolge ihrer bereits in den Anfängen erfolgten Umsetzung ernsthafte und begründete Aussichten auf Erfolg hat.“
Die Reaktion der Geschäftsführung auf die Fortführungsprognose
Sie können sich vorstellen: Der Geschäftsführung fielen „einige Steine“ ab, als sie diese Aussage zur Unternehmensfortführung von uns schriftlich vorliegen hatte. Natürlich:
Die Sanierung war noch lange nicht geschafft, aber die Voraussetzungen für eine Restrukturierung waren gegeben. Jetzt galt es vor allen Dingen noch, die wesentlichen Gläubiger davon zu überzeugen.
Wie immer war auch hier festzustellen: Ohne zusätzliches Kapital konnte die Restrukturierung nicht gelingen. Die finanziellen Ressourcen, die Gesellschafter im privaten Umfeld noch aufbringen konnten, reicht nicht aus, den notwendigen Finanzbedarf zu decken. Weitere Zugeständnisse der Finanzgläubiger bzw. Kreditzusagen waren zwingend erforderlich.
Und, was denken Sie? War es möglich, die Finanzpartner zu überzeugen?
Die Reaktion der Finanzpartner auf das Sanierungsgutachten
Gerne möchte ich Ihnen die Frage beantworten: Ja, es war möglich, diese weiterhin zu bewegen, das Unternehmen auch künftig zu unterstützen.
Die Gründe hierfür waren vor allem:
- Eine sehr hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit seitens der Geschäftsführer sowie der Gesellschafter bezüglich deren finanzieller Vermögenssituation
- Eine professionelle Kommunikation während der gesamten Restrukturierungphase zu den Finanzpartnern, die federführend durch Peter Schaaf unter Einbindung sämtlicher Partner geleitet wurde.
- Eine sehr enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Steuerbüro, Hausbank und uns.
- Qualitativ hochwertige und vor allem nachvollziehbare Argumente im Sanierungsgutachten, warum wir die Möglichkeit einer positiven Unternehmensfortführung als gegeben ansahen. (Sie mögen jetzt lächeln, aber allein das Anlagenverzeichnis mit Branchenrecherchen, Statistiken usw. umfasste rund 100 Seiten.)
Welche Auffassung haben wir von einem Mandat?
Natürlich haben wir uns mit für unsere Mandanten gefreut. Jedes Unternehmen ist nicht nur ein Konstrukt von Zahlen und Fakten. Es sind Menschen, die in einem Unternehmen arbeiten, die die Anteile halten und deren persönliches Wohlergehen letztendlich an der wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens hängt. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Unser Mandant sagte mir nach den finalen Gesprächen sehr offen: „Auch wenn ich Sie auf Druck der Bank kennengelernt habe und meine bisherigen Erfahrungen mit Unternehmensberatern nicht positiv waren, so war und ist es schön zu merken und zu spüren, dass Sie mit mir gemeinsam für mein Unternehmen kämpfen und ich mit Ihnen den richtigen Sparringspartner gefunden habe.“
So etwas, meine sehr verehrten Damen und Herren, höre ich gerne und gibt mir eine positive Befriedigung meiner Arbeit, die durch kein Honorar der Welt zu ersetzen ist.