Im letzten Beitrag führten wir bereits aus, dass das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt. Dies betrifft aber nicht nur Themen zur Schonung der Umwelt. Auch Veränderungen, die aus dem gesellschaftlichen Wandel, aber auch rechtliche Rahmenbedingungen usw. resultieren, gilt es zu berücksichtigen.
In diesem heutigen Beitrag möchten wir Ihnen wieder einige bewährte Praxistipps nennen, wie Sie pragmatisch mögliche ESG-Risiken identifizieren, eine entsprechende Risikostrategie entwerfen und diese professionell Ihrem Finanzpartner vermitteln können.
- Fokussieren Sie zunächst den Nachhaltigkeitsaspekt Umwelt.
- Identifizieren Sie die Bereiche bzw. Prozesse in Ihrem Unternehmen, die am stärksten durch Umweltthemen beeinflusst sind.
- Überlegen Sie, getrennt nach Prioritäten, mit welchen Maßnahmen Sie den möglichen Risiken wie beispielsweise Energiepreiserhöhungen aktiv gegenübertreten können.
- Fokussieren Sie zunächst die Bereiche die den größten Energie- bzw. CO2-Verbrauch ausweisen.
- Diskutieren Sie gemeinsam mit Ihrem Team getrennt für die einzelnen Bereiche, wie beispielsweise durch Umstellung der Prozesse (Digitalisierung), Änderung des Verhaltens (reduzierte Reisetätigkeit) oder aber Energiesparmaßnahmen, die Nachhaltigkeitsbilanz Ihres Unternehmens verbessert werden kann.
- Verlieren Sie dabei aber betriebswirtschaftliche Aspekte nicht aus dem Auge.
- Überlegen Sie des Weiteren, inwieweit sie nicht Ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich Umwelt aktiv vermarkten können, um auf diese Weise eine Imageverbesserung, oder aber eine bessere Kundenbindung zu erreichen.
- Priorisieren Sie nun die Nachhaltigkeitsgedanken mit dem Schwerpunkt „Soziales“.
- Hier stehen beispielsweise Aspekte wie demographischer Wandel der Gesellschaft, Wohlbefinden der Mitarbeiter und aber auch Aspekte wie Sicherheit und Gesundheit im Vordergrund.
- Auch faire Produktionsbedingungen über die komplette Wertschöpfungskette sind hier zu nennen.
- Gehen Sie dabei analog der bereits skizzierten Vorgehensweise vor.
- Thematisieren Sie abschließend den Aspekt der „guten Unternehmensführung.
- Hierzu zählt beispielsweise eine hohe Transparenz innerhalb aber auch außerhalb des Unternehmens, eine leistungsfähige Organisation, aber auch gute Beziehungen zu den einzelnen Interessengruppen des Unternehmens. (Lieferanten, Finanziers, Kunden, Aktionäre).
- Ein Ziel sollte es hierbei sein, eine gute Vertrauenskultur aufzubauen. Dies hilft allen Seiten
Ein Fazit
Lassen Sie uns ein kurzes Fazit ziehen. Mit „einmal schnell“ erreichen Sie bei der Identifizierung von ESG-Kriterien, ESG-Risiken und vor allem der Verabschiedung und Umsetzung einer geeigneten Nachhaltigkeitsstrategie nichts.
Den Nachhaltigkeitsgedanken aber im eigenen Unternehmen stärker zu fokussieren, kann, sofern an diesem Prozess kontinuierlich und nicht überhastet gearbeitet wird, eigentlich für alle Seiten nur vorteilhaft sein.
Verlässliche Partnerschaften zwischen den Shareholder (Interessengruppen), ein dauerhaft gutes Betriebsklima, eine transparente Organisation, ressourcensparende und energieeffiziente Produktion und vieles mehr dürfte auch mit dazu beitragen, einen dauerhaften Unternehmenserfolg sicherzustellen.
Kurzfristige ad hoc-Maßnahmen oder gar ein „Management per Helikopter“ sollten aber vermieden werden.
Da Ihre Hausbank aber nicht hellsehen kann und Ihre reinen Zahlen zunächst nichts über eine nachhaltige Unternehmensführung verraten, darf eine professionelle Finanzkommunikation auf keinen Fall vergessen werden.
Geben Sie Ihrer Hausbank einfach die richtigen Argumente, damit diese im Beurteilungsprozess Ihre Bonität die Nachhaltigkeitsampel auf Grün setzen kann. Dies gilt auch für die Belegschaft, da die Aktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber steigt. Auch Lieferanten werden sicherlich nichts dagegen haben, wenn im gemeinsamen engen Austausch eine zukunftsorientierte Strategie abstimmen.
Im optimalen Fall profitieren Sie dann sogar von einem besseren Rating im Vergleich zu Mitbewerbern.
Das ist doch was, oder?