Schön, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass Sie heute wieder mit dabei sind. Im 2. Teil unserer kleinen Serie „Wie kann ich durch ein geschicktes Marketingkonzept mir Wettbewerbsvorteile verschaffen?“ möchten wir heute auf das Thema Produktpolitik eingehen.
Exemplarisch zeigen wir Ihnen am Beispiel einer kleinen Bäckerei, welche produktpolitischen Überlegungen angestellt werden können.
- Welche Anforderungen sind an ein in sich stringentes Produktportfolio zu stellen?
- Fokussieren Sie Ihr Sortiment auf einen Schwerpunkt
Eine optimale Produktpolitik erkennen Sie daran, dass es eine klare Fokussierung auf ein oder mehrere Kernprodukte bzw. Kerndienstleitungen gibt. Je stringenter das Sortiment an ein Ziel ausgerichtet ist, desto stärker werden die inneren Werte des Unternehmens verkörpert.
- Bestimmen Sie die für Sie optimale Sortimentstiefe- und breite
Wenn die Speisekarte in einem Restaurant Gerichte aus sämtlichen Ländern dieser Erde abbildet, dann können Sie wohl kaum von einer zielgerichteten Produktpolitik sprechen.
Viele (Groß-)Bäckereien haben ihr Sortiment immer weiter ausgeweitet. Dem Kunden werden zum Teil (Dienst-)Leistungen vom Kaffee, über Snacks, Wraps, Brötchen, Broten, süße Leckereien bis hin zu Torten etc. angeboten. Gerade bei großen, überregional tätigen Ketten ist oftmals festzustellen, dass sich die Produktsortimente nur unwesentlich unterscheiden. Ein eigenes Profil zu schärfen, fällt folglich schwer. Hinzu kommt, dass gerade kleine Unternehmen eine solche Produktvielfalt gar nicht abdecken können. Gibt es hierzu alternative Gegenmodelle? Aber sicher.
Schauen Sie doch einmal auf die Homepage der Bäckerei Max Kugel, die Sie unter folgendem Link aufrufen können: MAX KUGEL
Stellen Sie etwas fest?
Genau: Diese Bäckerei hat sich bewusst gegen ein „rundum Sorglos-Sortiment“ entschieden. Es werden ausschließlich Brotprodukte hergestellt.
Wenn Sie sich die Produktpalette näher anschauen, werden Sie zudem feststellen, dass auch die Anzahl der Brotvariationen überschaubar gehalten wird.
- Stellen Sie die „Kerneigenschaften“ Ihrer Produkte heraus
Das Unternehmen versteht sich als Spezialist für wenige, ausgewählte Brotsorten, die nach alter handwerklicher Tradition mit hochwertigen Produkten in Handarbeit hergestellt werden. Nicht Masse, sondern Klasse heißt die Devise.
Unser Fazit für Ihre Produktpolitik
- Definieren Sie einen klaren Sortimentsschwerpunkt, an dem Sie Ihre Produktpalette ausrichten.
- Eine große Sortimentsvielfalt ist nicht immer die Antwort auf alle Fragen. Dieses Sortiment sollte sich zudem durch eine hohe Qualität auszeichnen, so dass Sie gezielt die „richtigen“ Käuferschichten ansprechen können. Für unsere Beispiel-Bäckerei könnte sich eine hohe Qualität beispielsweise durch die Verwendung von regionalen Bio-Produkten ohne chemische Zusätze auszeichnen. Ein i-Tüpfelchen bestünde dann darin, dass Sie aktuelle Trends, wie beispielsweise ein erhöhtes Umweltbewusstsein, ressourcenschonende Produktionsstandards, faire Entlohnung, optimale Arbeitsbedingungen usw. mitberücksichtigen.
- Je besser Sie sich in die Erwartungen und Wünsche Ihres primären Käuferkreises hineindenken und Ihre Produktpalette danach ausrichten, je höher wird der Vertriebserfolg sein.
- Wie kann eine optimale Vertriebspolitik aussehen?
Wie sich eine optimale Vertriebspolitik für Ihr Unternehmen darstellt, hängt naturgemäß von Ihrem Geschäftsmodell ab.
Bestimmen Sie Ihr primäres Absatzgebiet
Wenn sich unsere Beispiel-Bäckerei dazu entscheidet, die Backwaren ausschließlich am Unternehmensstandort zu verkaufen, dann genießt die richtige Auswahl des Standorts sowie eine freundliche Ausgestaltung der Räumlichkeiten höchste Priorität.
Natürlich sind auch andere Konzepte denkbar, wie beispielsweise ein überregionaler Vertrieb über Logistik-Partner oder aber eine Lieferung nach Hause im regionalen Umkreis. Unsere Beispiel-Bäckerei hat sich für einen ausschließlichen Vertrieb am Unternehmensstandort entschieden.
Dies schränkt zwar einerseits die Absatzmöglichkeiten ein. Andererseits ermöglicht dies aber dem Unternehmen, sämtliche Aktivitäten auf diesen sehr eng begrenzten Zielmarkt auszurichten. Wenn dies auch noch geschickt erfolgt, können hieraus Wettbewerbsvorteile entstehen.
Im nächsten Beitrag erfahren Sie, welche preispolitischen Gedanken in einem mittelständischen Unternehmen sinnvoll sind.