Wieder ist eine Woche vergangen. Im heutigen 4. und letzten Teil möchten wir noch einmal auf das Thema optimale Kommunikationspolitik zurückkommen. Zudem werden wir ein kurzes Fazit ziehen, warum wir einem guten Marketing eine so hohe Bedeutung beimessen.
Tipp 1: Führen Sie einen aktiven Kundendialog
Unsere Beispiel-Bäckerei ist – im Vergleich zu vielen Mitbewerbern – einen unkonventionellen Weg gegangen.
Über elektronische Plattformen, wie Facebook, YouTube und Co. wird permanent über die Bäckerei berichtet und ein aktiver Kundendialog geführt. Das Unternehmen bietet sogar „Brot-Sprechstunden“ an. Es gibt feste Zeitfenster, in denen der Unternehmer für seine Kunden erreichbar ist und den Dialog über die sozialen Medien, aber auch per Telefon etc. führt.
Tipp 2: Generieren Sie ausreichende (Zeit-)Ressourcen
Um nochmals darauf hinzuweisen: Wir sprechen nicht von einer Arztpraxis, sondern von einer kleinen Bäckerei! Hierdurch ist es möglich, nicht nur einen engen Kundendialog zu führen, sondern vor allem auch neue Kunden zu gewinnen.
Die ganze Sache hat aber einen entscheidenden Haken: Neben dem finanziellen Investment (dies mag noch überschaubar sein) bindet dieses hohe Maß der Kundenkommunikation im hohen Umfang zeitliche Ressourcen. Diese Zeitpotenziale müssen zunächst einmal erschlossen werden. Bei großen Unternehmen sind hierfür entweder externe Agenturen engagiert oder aber Mitarbeiterstäbe vorhanden. Doch wie sieht es bei kleinen Unternehmen aus?
Im konkreten Fall hat sich das Unternehmen zu unkonventionellen Maßnahmen entschlossen. So wurden zum einen die Ladenöffnungszeiten geändert, so dass die Arbeitszeiten in der Backstube nach hinten verschoben worden sind.
Die Attraktivität des Lehrberufs Bäcker stieg dadurch. Dieser Schritt hat aber zwangsläufig auch eine Verschiebung der Ladenöffnungszeiten in der Bäckerei zur Folge, da das Brot folglich erst später fertig wird. Die Ladenöffnungszeiten wurden zudem noch so reduziert, dass pro Tag genügend Zeit für strategische Aufgaben verbleibt. Nur so ist es möglich, Zeitressourcen zu generieren, die beispielsweise in eine aktive Kundenkommunikation investiert werden können. Der Kreislauf schließt sich.
Selbst wenn sich unsere Bäckerei entscheiden sollte, muss sich dies nicht zwingend negativ auf die Ertragslage auswirken, denn:
- Eine Reduktion der Produktionszeiten führt oftmals zu einer höheren Motivation der Mitarbeitenden. Dies hat wiederum eine erhöhte Qualität und eine geringere Fehlerquote zur Folge. Bei unserer Bäckerei dürfte sich aber dennoch das Produktionsvolumen dann reduzieren.
- Wenn es aber gelingt durch eine aktive Kundenkommunikation für eine ausreichend hohe Nachfrage zu sorgen, so führen rückläufige Produktionskapazitäten zwangsläufig zu einer Verknappung des Angebotes. Sollte es dann auch noch „hip“ werden, gerade von diesem Bäcker das Brot zu erwerben, so wird die harte Fangemeinde dieser Bäckerei auch weitere Preisanpassungen akzeptieren, um von dieser Bäckerei ein Brot zu erwerben. Wenn das gelingt, dann sind Effizienzsteigerungen sogar bei rückläufigen Produktionskapazitäten möglich. Geht doch!
Marketing ist Chefsache – ein kurzes Fazit
„Mal kurz“, ist nicht. Marketing ist eine strategische Aufgabe der Unternehmensführung, die einen „langen Atem“ braucht.
Am Beispiel einer kleinen Bäckerei haben wir aufgezeigt, an welchen Stellschrauben Sie durch ein pfiffiges Marketingkonzept drehen können, um die Rentabilität Ihres Unternehmens zu verbessern.
Klasse vor Masse. Dies ist eine Devise, die für viele mittelständische Unternehmen passen müsste.
Wenn das Marketingkonzept passt und der Umsetzungswille da ist, dann erlangen Sie hierdurch auch eine höhere Kundenzufriedenheit/Kundenbindung und eine höhere Zufriedenheit/Motivation Ihrer Mitarbeitenden. Dies dürfte sich letztendlich auch in besseren Erträgen niederschlagen.
Was will man mehr!