Im letzten Beitrag haben wir bereits davon berichtet, wie ein kleiner Schokoladenosterhase in Goldfolie, mit roter Schleife und Glöckchen die (Geschäfts-) Beziehung spürbar positiv verändern kann.
Heute möchten wir diesem Beispiel eine weitere Episode aus unserer Beratungstätigkeit anfügen.
Vor einigen Wochen erhielt ich eine Einladung einer großen Rechtsanwaltsozietät, die ihr Firmenjubiläum feierte. Mit einem dieser Partner arbeiten wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen.
Es ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit, zu einem solchen Anlass auch diesen Geschäftspartnern eine Kleinigkeit zu überreichen, aber was? Hierzu später mehr.
Als wir einige Wochen später die Einladung wahrnahmen, wurden wir sehr freundlich von den Geschäftspartnern begrüßt. Da viele Gäste gleichzeitig ankamen, wurden wir nach einem kurzen Smalltalk gebeten, unser Präsent der Assistentin zu übergeben, ohne dass dies von dem Einladenden groß betrachtet wurde. Klar: Es war auch die Rush-Hour, als wir ankamen.
Es war ein sehr schöner Abend. Als wir die Location verließen, konnten wir einen Blick auf den „Gabentisch“ der Kanzlei werfen. Er war vollgepackt mit Präsenten, die sich in drei Kategorien einteilen ließen: Präsentkörbe, Weinflaschen sowie Blumen. Es sah „einfallslos“ aus.
Einige Tage später erhielten wir einen Anruf dieses Partners mit folgendem Inhalt: „Hallo Herr Schaaf, schön, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind. Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber im Namen meiner Partner für Ihr sehr persönliches Präsent. Wir haben die Torte, die mit unserem Logo verziert war, im internen Kreis bis auf den letzten Krümel verputzt. Eine sehr großartige Idee. Auch ein Dankeschön für Ihre sehr persönlichen Zeilen in Ihrem handgeschriebenen Brief. Es ist lange her, dass ich nochmals einen mit Füller geschriebenen Brief „entziffern“ durfte.“
Was war passiert: Wir hatten bei der örtlichen Konditorei eine große Torte anfertigen lassen, die mit dem Logo des Unternehmens sowie dem Anlass der Feierlichkeit per Hand beschrieben war. Es war die Maßarbeit einer Konditorei und damit echte Handwerkskunst, keine Massenware. Ich denke, das beschreibt unsere Arbeitsweise auch sehr gut. Zu dieser Torte haben wir zudem ein mit Füller handgeschriebenen Brief beigelegt, in dem wir unsere positive Erfahrung mit der Kanzlei beschrieben haben. Das meine Handschrift schwer zu entziffern ist, ist das eine. Dass die Zeilen aber handschriftlich mit einem Füllfederhalter geschrieben waren, dass war das andere. Genau das letztere hat – neben dem Inhalt – den Adressaten getroffen – im positiven Sinne.
Die vielen Präsentkörbe werden sicherlich bald in Vergessenheit geraten sein. Die handgearbeitete Torte sowie die handgeschriebenen Zeilen drückten eine persönliche Wertschätzung aus, die auch ehrlich gemeint war. Genau diese Botschaft kam an.
Fazit
Lassen Sie mich wie immer ein kleines betriebswirtschaftliches Fazit ziehen. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Diese Aussage hat nach wie vor noch Gültigkeit. Der Begriff Geschenke ist hierbei allerdings nicht primär materiell zu verstehen. Gerade in der heutigen Zeit geht es vielmehr darum, eine Wertschätzung seinem Geschäftspartner gegenüber auszudrücken. Ein herzlich gemeintes Dankeschön, ein persönlicher Brief zu einem bestimmten Anlass, eine Karte zu Weihnachten oder Ostern mit persönlichen Worten oder hier und da eine kleine Aufmerksamkeit sind Dinge, die in Euro betrachtet, Ihr Budget sicherlich nicht sprengen werden.
Die Geste dahinter und damit die Wertschätzung kommt, sofern es ehrlich gemeint ist, bei Ihrem Gegenüber an.
Eine gute Beziehung im besten Sinne des Wortes ist egal, ob Sie sich im Geschäfts- oder Privatleben befinden durch nichts zu ersetzen. Es kann so einfach sein …