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Folge 329 – Ausgewählte Bilanzkennzahlen – Quote Unterlegung der erhaltenen Anzahlungen – Teil 3

Sie werden, meine sehr geehrten Damen und Herren, sicherlich eines festgestellt haben: Die Unterlegungsquote der unfertigen und fertigen Erzeugnisse mit den erhaltenen Anzahlungen ist uns so wichtig, dass wir bereits heute unseren dritten Beitrag zu diesem Thema veröffentlichen.
Lassen Sie uns zunächst kurz auf die beiden letzten Beiträge eingehen. Im ersten Beitrag haben wir kurz erläutert, welcher grundsätzliche Zusammenhang zwischen den unfertigen und fertigen Arbeiten eines Unternehmens sowie den erhaltenen Anzahlungen besteht. Im zweiten Beitrag haben wir dann ausgeführt, wie Sie diese Unterlegungsquote auch zur Verifizierung/Verprobung des Vorratsbestandes heranziehen können. Im heutigen, dritten Beitrag gehen wir nun darauf ein, wie Sie diese Unterlegungsquote bei der Interpretation des unterjährigen (DATEV-) Datenmaterials/der betriebswirtschaftlichen Auswertung BWA verwenden können.

Bedeutung der Unterlegungsquote bei unterjährigen Daten

Eine besondere Bedeutung erhält die Unterlegungsquote bei der Betrachtung des unterjährigen Zahlenmaterials des Unternehmens der BWA. Wie oft ist leider festzustellen, dass bei einem Produktionsunternehmen die Bestandsveränderungen in der betriebswirtschaftlichen Auswertung nicht gebucht werden. Die BWA ist damit nicht aussagekräftig. Da die bezahlten Abschlagsleistungen auf dem Konto eingehen, muss hier allerdings eine Buchung erfolgen. Sofern diese Buchung in korrekter Weise auch den Geschäftsvorfall bilanzwirksam wiedergibt, werden sich auch die in der Summen- und Saldenliste passivierten erhaltenen Anzahlungen entsprechend verändern. Es handelt sich hierbei um ein passives Bestandskonto, welches je nach Kontenrahmen entweder in der Kontenklasse 1 oder in der Kontenklasse 3 verbucht wird.

Ein Geldeingang der Abschläge würde in aller Regel wie folgt gebucht: per Bank an erhaltene Anzahlungen, an Umsatzsteuer.

Eine Ausbuchung des Bestandes der erhaltenen Anzahlungen erfolgt in aller Regel dann, wenn die Schlussrechnung eines Unternehmens gestellt wird. Wenn die Abschläge jetzt nicht ausgebucht werden, dann würde rechnerisch eine Forderung in Höhe des gesamten Schlussrechnungsbetrages zzgl. Umsatzsteuer entstehen. (mit einem Lächeln: das wäre vielleicht einmal einen Versuch wert, wenn es der Kunde nicht merkt …)
Wenn sich die Marktbedingungen sowie die Zahlungsmoral nicht ändert, dann kann folglich eine Veränderung der erhaltenen Anzahlungen als Indikation für einen (fehlenden) Bestandsauf- oder Bestandsabbau in der BWA verwendet werden.

Beispiel

Nehmen wir einmal an, dass aus der Summen- und Saldenliste insgesamt aus der Differenz zwischen den verbuchten Schlussbilanzwerten der erhaltenen Anzahlungen und den Eröffnungsbilanzwerten eine Erhöhung der Abschläge von 100 T€ ersichtlich wäre. Der Schlussbilanzwert muss dann folglich 100 T€ über dem Eröffnungsbilanzwert liegen.

Eine Erhöhung der Abschläge würde folglich auf einen Bestandsaufbau und damit eine erhöhte Wertschöpfung hindeuten.

Wenn sich – angenommen – die Unterlegungsquote der unfertigen und fertigen Arbeiten bei rd. 85 % bewegt hätte und von konstanten Markt- und Produktbedingungen ausgegangen wird, dann ließe sich überschlägig die fehlende Bestandsveränderung wie folgt abschätzen:

100 T€ Veränderung erhaltene Anzahlungen = 85 %

Bestandsveränderungen = 100 %

Es ergibt sich folgender rechnerische Bestandsaufbau von 100 T€ ÷ 85 % = 117,6 T€.

Sicherlich kann und soll diese überschlägige Ermittlung keine exakte Bewertung der Projekte ersetzen.

Sie gibt aber eine gute Indikation, in welcher Höhe sich das ausgewiesene vorläufige Ergebnis der BWA alleine durch diese Position betriebswirtschaftlich verändern müsste, sofern korrekte Daten eingebucht sind.

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Insgesamt war er über 40 Jahre in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.