Im heutigen Blog möchte ich mich einmal mit dem Thema Investitionsrechnungen beschäftigen.
Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass viele Unternehmen ihre Investitionen aus einer spontanen Idee oder einer günstigen Gelegenheit heraus tätigen. Eine betriebswirtschaftlich „saubere Berechnung“, ein Abschätzen der mit der Investition verbundenen Chancen, aber auch Risiken erfolgt leider nicht immer.
Daher unsere Tipps:
- Prüfen Sie das Ziel / die Motivation Ihrer Investition
- Die Investition sollte aus betriebswirtschaftlich nachvollziehbaren Gründen Dies kann beispielsweise sein, dass Sie eine Marktchance gezielt in einem neuen Investment erschließen mögen.
- Wägen Sie die Chancen, aber auch die Risiken der Investition sorgsam ab. Kritisch sind tendenziell die Investitionsvorhaben zu sehen, die – bei einem Scheitern – die Existenz ihres bestehenden Unternehmens gefährden. Es kann durchaus besser sein, Chancen nicht zu realisieren, um damit Risiken nicht ausufern zu lassen.
- Führen Sie eine Investitionsrechnung durch
- Berechnen Sie mit kaufmännischen Grundsätzen die Rentabilitäts-, aber auch die Liquiditätseffekte Ihres Investitionsvorhabens. Nur dann können Sie sicher sein, dass „gut gemeinte Investitionen“ nicht zum „Rohrkrepierer“ werden.
- Welche Kosten muss ich künftig in meinem Unternehmen erwirtschaften? Können die zur Erreichung der Gewinnschwelle notwendigen Erlöse mit dem Investment tatsächlich erreicht werden? Welche Liquiditätsauswirkungen sind aus dem Investitionsvorhaben mitzuberücksichtigen? Reicht die bestehende Kontokorrentlinie bei der Hausbank aus, um den erhöhten Umlaufkapitalbedarf aus dem Investment aufzufangen?
- Schalten Sie ggf. fachkundiges Knowhow ein, um eine Investitionsrechnung professionell durchführen zu können.
- Binden Sie frühzeitig die Finanzpartner mit ein
- Für einen Finanzpartner gibt es fast nichts Schlimmeres, als dass er vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Investment bereits bezahlt wurde und der Betrag aus dem Kontokorrent umfinanziert werden muss.
- Wir raten Ihnen daher, bei größeren Investments vorzeitig mit den relevanten Finanzpartnern zu sprechen, um mit diesen aktiv die Chancen und Risiken des Investitionsvorhabens zu diskutieren.
- Dies gilt auch dann, wenn Sie das Investitionsvorhaben aus eigenen Mitteln zunächst finanzieren können, denn: Wenn die Eigenmittel einmal für Investitionsvorhaben verwandt worden sind, fehlt Ihnen am Ende eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Liquiditätsreserve, um beispielsweise Anlaufverluste oder eine Durststrecke bei der Auftragslage selbstständig vorfinanzieren zu können. Dies kann die Bonität Ihres Unternehmens und Ihr Rating nachhaltig negativ beeinflussen.
In einem weiteren Blog werden wir die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede der wesentlichen statischen und dynamischen Investitionsrechenverfahren erläutern.