Welche Unternehmerin oder welcher Unternehmer stellt sich nicht die Frage, ob ihr oder sein Unternehmen gut gewappnet für die weitere Zukunft ist. Im ersten Blog zu diesem Thema haben wir uns u.a. mit Fragestellungen wie
- Was zeichnet eine gute Bonität aus?
- Welche Rückschlüsse können aus den historischen Daten Ihres Unternehmens geschlossen werden?
- Was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren?
beschäftigt. In diesem Beitrag möchten wir die o.a. Punkte um weitere Aspekte ergänzen.
Wie belastbar ist Ihr Geschäftsmodell sowie Ihre strategische Ausrichtung?
Stellen Sie sich permanent die Frage, ob Ihr aktuelles Geschäftsmodell auch in den nächsten Jahren noch erfolgreich sein kann. Ein pauschales „haben wir immer so gemacht und behalten wir für die nächsten Jahre bei“ klappt eher selten.
Es gibt Unternehmen, die ihre Zukunftsfähigkeit durch ein permanentes Nachjustieren eines in sich schlüssigen Geschäftsmodells erreichen können, aber auch Unternehmen, die nur mit einer starken Neuorientierung und damit auch einem geänderten Geschäftsmodell künftig eine Überlebenschance am Markt haben.
Leistungsfähigkeit der Unternehmensführung und des Managements
Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf. Wenn wir diese Weisheit einmal invertieren, dann hat eine gute Unternehmensführung einen maßgeblichen Anteil an einem dauerhaften Unternehmenserfolg.
Wenn die richtigen strategischen Weichen frühzeitig gestellt werden, die Produktpalette auf die Wünsche des Marktes ausgerichtet ist, optimale Ressourcen in der Produktion bestehen und die richtige Belegschaft akquiriert, fortgebildet und motiviert wird, dann kann (fast) nichts mehr schief gehen.
Aktive Marktbearbeitung
Bei einer sehr guten Auftragslage wird die Marktbearbeitung gerne vernachlässigt. Auch dies sind strategische Unzulässigkeiten, die sich später bei einer Konjunkturflaute rächen können.
Eine permanente Kundenpflege in Kombination mit kontinuierlichen Marketingaktivitäten stellen bei guten Unternehmen eine Selbstverständlichkeit dar. Da in der aktuellen Zeit auch die Beschaffungsseite aufgrund von Lieferengpässen und Preisentwicklungen starken Turbulenzen unterworfen ist, sollte sich ein aktives Marketing auch auf die Pflege wichtiger Schlüssellieferanten beziehen.
Haben Sie ESG-Risiken und Nachhaltigkeitsthemen fest im Blick?
Lassen Sie uns abschließend noch ein paar Worte zum Thema Nachhaltigkeit anfügen. Die ESG-Diskussion nimmt in unserer globalisierten Wirtschaft zunehmend mehr Raum ein. Ein leistungsstarkes Unternehmen ist daher ständig bestrebt, kontinuierliche Antworten auf folgende Fragestellungen zu finden:
- E = Environment: Welche Einflüsse strömen von außen aus Umweltaspekten auf mein Unternehmen ein und wie kann ich diesen optimal begegnen?
- S = Social: Welche sozialen Aspekte gewinnen an Bedeutung und sollten verstärkt in die strategische Entwicklung meines Unternehmens etabliert werden? (beispielsweise faire Entlohnungen sämtlicher Mitarbeiter, gute Arbeitsbedingungen usw.)
- G = Government: Welche künftigen Anforderungen sind an die Unternehmensführung zu stellen bzw. resultieren aus externen Vorschriften von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden.
Ihre Hausbank wird übrigens auch nach den o. a. Punkten fragen. Je besser Sie also auf solche Punkte vorbereitet sind, umso kompetenter können Sie auch einen Dialog auf Augenhöhe mit Ihren Finanzpartnern führen. Dies ermöglicht Ihnen übrigens auch, wertvolle Bonitätspunkte zu sammeln, um Ihr Rating zu verbessern.
Ein kurzes Fazit
Unser Ziel war es, Ihnen mit diesem Beitrag kompetente Impulse und Antworten darauf zu geben, wann ein Unternehmen oder genauer: Ihr Unternehmen fit für die Unternehmenszukunft ist.
Herausstellen möchten wir an dieser Stelle nochmals, dass es nicht eine Entscheidung ist, die ab heute für alle Zukunft die Richtung weist.
Zukunftsfähig ist ein Unternehmen nur dann, wenn permanent an vielen kleinen Stellschrauben gearbeitet wird und Sie zudem Ihr Geschäftsmodell einer permanenten, konstruktiv kritischen Reflektion unterziehen.
Natürlich ist es nicht unbedingt ratsam, jedem potenziellen Markttrend immer mit ganzer Kraft zu folgen. Das richtige Händchen und ein entsprechendes Feingefühl, aber auch ein Quäntchen Glück gehören mit dazu. Sollte sich ein einmal eingeschlagener Weg dennoch als falsch oder nicht zielführend erweisen, so ist dies kein Beinbruch.
Lassen Sie mich abschließend aus der Sicht eines Feuerwehrmannes sprechen: Brechen Sie den Löschangriff ab, entscheiden Sie neu und nehmen Sie dann einen weiteren Angriff zur Brandbekämpfung vor.
Denn: Hellsehen kann keiner, wir zumindest nicht.