Erinnern Sie sich noch an den letzten Beitrag? Wir haben davon berichtet, wie wichtig eine gute Kommunikation für jedes Unternehmen ist. Am Beispiel der Freisetzung eines leitenden Mitarbeiters zeigten wir auf, wie Kommunikation gerade nicht funktionieren soll. Es war ein deutliches Negativbeispiel.
Heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchten wir das Thema Unternehmenskommunikation erneut aufgreifen, denn: Es soll auch positive Beispiele geben …
Die Ausgangssituation
Bitte stellen Sie sich einmal folgende Situation vor.
Sie sind Mitarbeiterin oder Mitarbeiter eines Unternehmens, welches seit vielen Jahren mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. Hierbei ist es wiederum völlig egal, ob Sie dem Hochbau, dem Tiefbau, dem Maschinenbau, dem Großhandel, dem Einzelhandel angehören oder aber Konstruktionsleistungen ausführen, im Ingenieurwesen tätig sind oder sich im Architekturbereich zu Hause fühlen. Wirtschaftliche Probleme können jeden Unternehmenstyp – leider betreffen.
Im konkreten Fall verstärkten sich die wirtschaftlichen Probleme so sehr, dass, neben einer Verlustsituation, auch als Folge davon die Liquiditätsressourcen zur Neige gingen.
Die Hausbank war zunächst nicht gewillt, die bestehenden Kontokorrentlinien aufzustocken.
Herausforderungen an die Unternehmensführung in Grenzsituationen
Sie können Sie sicherlich gut vorstellen, dass eine Unternehmensführung unter diesen Bedingungen sehr schwierig wird.
Sie müssen als Führungskraft nicht nur mit den normalen Marktgegebenheiten kämpfen. Die ständige Sorge um die Liquidität dominieren Ihren Alltag von Tag zu Tag mehr.
Wenn dann auch noch die Lohnzahlungen nicht ausgeführt werden, ja spätestens dann wird auch Ihre Belegschaft hellwach.
Ich habe bis heute noch kein Unternehmen erlebt, welches mit Freuden die Gehälter nicht bezahlt. Im Gegenteil. Die Führungskräfte kämpfen sogar mit der Hausbank und setzen alles daran, dass die Lohnzahlungen freigeschaltet werden.
Der Vollbrand
Aber. Irgendwann ist (fast) Ende der Fahnenstange. Den aktuellen Zustand können Sie auch mit Vollbrand übersetzen, wenn ich in diesem Fall, wie so oft, einmal mehr in die Rolle des Brandinspektors schlüpfen darf.
Auch die Erkenntnis reift zusehends, dass die Probleme aus eigener Kraft nicht mehr gelöst werden können.
Peter Schaaf und sein Team wurden engagiert, den Vollbrand zu löschen, verbunden mit der Hoffnung, dass Unausweichliche vielleicht noch abwenden zu können.
Auch hier galt meine alte Devise: Vorbeugender Brandschutz ist der Optimalfall, aber wir kommen auch dann, wenn Ihre Zahlen brennen.
Ich möchte aber diesen Blogbeitrag nicht dazu verwenden, über die Restrukturierung des Unternehmens zu berichten. Unser Thema ist in diesem Beitrag: Unternehmenskommunikation.
Das Mandatsverhältnis war durch ein sehr enges Vertrauen zwischen der Geschäftsführung des Mandanten und uns geprägt. Ohne Vertrauen nützt auch keine Beratung. Credere heißt immer noch Glauben bzw. Vertrauen.
Die bisherige Kommunikationsstrategie
Nach kurzer Zeit war klar, dass auch mit der Belegschaft einmal offen und ganz ehrlich über die wirklichen Probleme gesprochen werden muss. Die Geschäftsführung hat zwar immer wieder versucht, mit besänftigenden Aussagen die Belegschaft zu beruhigen. Dies half aber nur temporär.
Schwierig wird bzw. wurde es immer dann, wenn Zusagen gegeben wurden („Wir werden die Löhne am fünften des nächsten Monats bezahlen.“), die dann nicht gehalten werden konnten. Dieses „nicht halten“, lag aber nicht daran, dass bewusst die Absicht bestanden hat, Falschaussagen zu treffen.
Die Hoffnung dominierte vielmehr, dass bis zum nächstgenannten Termin sich alles wieder „zurecht ruckelt“. Die Probleme waren aber so groß, dass mit „zurecht ruckeln“ alleine auch nichts mehr zu bewerkstelligen war.
Auch die bis erfolgte Kommunikationskultur war optimierungswürdig. Klar: Wenn X Zusagen und Versprechungen nicht eingehalten werden, dann schwindet auch hier das Vertrauen in die Führungsfähigkeit der Geschäftsleitung.
Drei strategische Möglichkeiten einer Kommunikation
Uns war sehr schnell klar, dass OHNE eine aktiv hinter dem Unternehmen stehende motivierte Belegschaft, eine Restrukturierung gar nicht stattfinden kann.
Hinzu kommt, dass das bekannte „Stille-Post-Syndrom“ selten dazu beiträgt, Missverständnisse zu vermeiden, sondern eher dazu führt, dass sich Gerüchte zu ganzen „Unwettern“ auftürmen.
Ich darf wieder einmal in die Rolle des Zugführers der Feuerwehr „schlüpfen“. Grundsätzlich bestehen strategisch drei Möglichkeiten, wie Sie in Gefahrensituationen vorgehen können.
Welche das sind, dass erfahren Sie im nächsten Beitrag.