Vogel-Strauß-Politik – Eine adäquate Lösung?
Ist das eine Lösung? Wohl kaum. Reden hilft, fragen auch. Sie können dieses Verhalten auch als Schockstarre bewerten.
Unsere Empfehlung
Agieren, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist immer besser, als passiv zu reagieren. Die Probleme auszusitzen, ist ein völlig falscher Weg.
Alternativ A: Einstellung des Geschäftsbetriebes
Ich/wir haben volles Verständnis dafür, wenn beispielsweise die unternehmerische Entscheidung gefällt wird, den Geschäftsbetrieb einzustellen, wenn die vielen „Baustellen“ nicht mehr lösbar sind oder die Psyche sagt „ich kann nicht mehr“.
Diese Entscheidung hat sogar unseren größten Respekt. Es geht dann darum, dem Kunden auch mit externer juristischer Kompetenz zu helfen, das Beste bei den zu erwartenden Auseinandersetzungen mit den Gläubigern herauszuholen.
Unternehmerisch einfach nicht tätig zu werden (bezogen auf die Restrukturierungsprozesse) und es damit noch nicht einmal versucht zu haben, ist aus unserer Sicht keine Lösung.
Alternative B – der Restrukturierungsversuch
Sicherlich gibt es Unternehmenssituationen (wie in der Medizin), in der alles versucht worden ist, einen Restrukturierungsprozess erfolgreich zu beenden. Manchmal hat es am Ende nicht sollen sein.
Es bleibt auch für das Unternehmen das beruhigende Gefühl alles versucht zu haben, den Turnaround doch noch zu erreichen.
Wenn der Patient aber aufgrund von Nichtstun stirbt, ohne einen Rettungsversuch überhaupt gestartet zu haben, dann, meine sehr verehrten Damen und Herren, dann kann dies durchaus als fahrlässig betrachtet werden.
Ein Fazit
Genau hierum geht es uns:
Die Entscheidung aufzuhören, ist eine Entscheidung von großer Tragweite, der Respekt zu zollen ist.
Gleiches gilt für die Entscheidung, einen Restrukturierungsversuch anzugehen, mit der hoffentlich begründeten Hoffnung, das Blatt noch zu wenden.
Ein Abwarten, bis es knallt, z. B. aufgrund eines Insolvenzantrages der Krankenkasse, ist die denkbar schlechteste Lösung.
Die „Vogel-Strauß-Politik“ sollte eigentlich out sein, aktives Handeln ist die Zukunft.
Ein Nachgang noch zu unserem Mandat:
Die Botschaft, wir legen das Mandat nieder, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Natürlich gilt auch hier: Hunde die bellen, müssen auch beißen.
Man konnte mir sicherlich in den Augen ablesen, dass dies keine Drohung, sondern eher eine Tatsache war.
Das Unternehmen bat uns, das Mandat fortzusetzen und künftig auch am eigenen Restrukturierungsprozess mitzuarbeiten.
Dieses Versprechen wurde tatsächlich eingehalten.
Geht doch!