Über die Liquiditätskennzahlen eins und zwei haben wir bereits in älteren Beiträgen berichtet. Erlauben Sie uns folgende spitze Bemerkung: Die Unternehmen, die weder mit der Liquiditätskennzahl eins noch mit der Liquiditätskennzahl zwei gute Prozentwerte erreichen, bekommen mit der Liquiditätskennzahl drei ihre dritte und letzte Chance.
Es ist wie mit der Scheckkarte am Geldautomaten. Sie haben drei Möglichkeiten, die richtige PIN einzugeben. Danach verabschiedet sich der Automat von Ihnen mit der Bemerkung „Ihre Karte wurde eingezogen. Vielen Dank und auf Wiedersehen“.
Die Liquidität 3. Grades als letzter Strohhalm
Der Liquiditätsbegriff in der Liquiditätskennzahl drei ist noch einmal ausgeweitet worden. Nachdem bereits neben den eigentlichen Barmitteln die kurzfristig veräußerbaren Wertpapiere sowie die Debitoren eingerechnet wurden, wird nun in den Aktiva des Unternehmens weiter nach tendenziell schnell veräußerbaren Vermögenswerten gesucht und gefunden. Da sind auch noch die Vorräte das heißt der Warenbestand beim Handelsunternehmen oder die Rohstoffe in Kombination mit den unfertigen und fertigen Erzeugnissen beim Produzenten.
Die Idee dahinter: Sollten sich diese Vorratspositionen auch schnell liquidieren lassen, kann eine weitere Geldquelle zur Abdeckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten „angezapft“ werden. Der Quotient lautet nun: (liquide Mittel + kurzfristig veräußerbare Wertpapiere + Forderungen aus Lieferung und Leistung + Vorräte) / kurzfristige Verbindlichkeiten. Sollte es jetzt nicht gelingen, den Quotienten über 100 % zu drücken, dann gute Nacht liebes Unternehmen.