Was ist eine Plan-Bilanz? Diese Frage wurde uns des Letzteren oftmals gestellt. Lassen Sie mich das Rad zunächst ein wenig zurückdrehen.
Eine „normale“ Bilanz ist nichts anderes als die Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden.
Sollte bei der Saldierung beider Werte noch eine positive Differenz verbleiben, so sprechen wir von Eigenkapital. Sind die Verbindlichkeiten aber höher als die Vermögenswerte, so wird ein Negativkapital ausgewiesen. So weit, so gut.
Die Plan-Bilanz zeigt nichts anderes, nur: Die Werte basieren nicht auf Ist-Zahlen, sondern sind de facto das Ergebnis einer vernünftigen Ertrags- und Finanzplanung. Eine Plan-Bilanz visualisiert folglich das Bilanzbild eines Unternehmens zum Ende einer Plan-Periode.
Mit Hilfe solcher Werte kann beispielsweise zum Zeitpunkt der Plan-Erstellung bereits überprüft werden, ob die künftige Bilanzstruktur gewissen selbstgesteckten Anforderungen oder auch Financial Covenants von Kreditgebern genügt.
Sollte dies nicht der Fall sein, können bereits innerhalb der Plan-Periode geeignete Maßnahmen überlegt werden, die am Ende zum gewünschten Bilanzbild führen.
Negativ formuliert, kann eine Plan-Bilanz auch als vorweg genommene Bilanzpolitik interpretiert werden. Positiv stellt sich die eine Benchmark dar, die es aus Sicht des Unternehmens zu erfüllen gilt.
Eine Plan-Bilanz isoliert aufzustellen, ist in den meisten Fällen nicht betriebswirtschaftlich zielführend. Sinnvoll ist es vielmehr eine aussagekräftige Ertrags- und Finanzplanung zu erstellen, die dann schließlich in einer Plan-Bilanz mündet.