Im letzten Beitrag haben wir über die Anforderungen einer guten steuerlichen Begleitung berichtet, die sich unserer Ansicht nach für mittelständische Unternehmen ergeben. Die Grundaussage war: Wenn Sie ein engagiertes Steuerbüro hinter sich wissen, welches Sie und Ihr Unternehmen in vielen anderen betriebswirtschaftlichen und strategischen Fragestellungen unterstützt, dann sind Sie gut aufgehoben. Es besteht kein Anlass zum Wechsel.
Gänzlich anders sieht es aber dann aus, wenn es sich mehr oder minder um eine reine Buchführungsabteilung handelt. Dann fehlen entscheidende Impulse, die Sie hervorragend zur Steuerung Ihres Unternehmens mit verwenden können.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie die richtige Kanzlei für sich finden können.
Unterstellen wir einmal, dass Sie mit Ihrer aktuellen Begleitung nicht zufrieden sind. Wie geht es denn jetzt weiter? Und vor allem wie finde ich denn die richtige steuerberatende Kanzlei für mich?
Auch hier gilt: Ein Patentrezept gibt es nicht. Wir konnten sehr gute Erfahrungen mit renommierten großen Kanzleien sammeln, aber auch sehr schlechte. Gleiches gilt auch für kleine Kanzleien, die sich oftmals durch ein sehr hohes Engagement auszeichneten, aber auch teilweise mit den vielen Anforderungen schlicht überfordert waren.
Klar sollte eines sein: Ein Wechsel der steuerlichen Begleitung muss wohl überlegt und gut durchdacht und so umgesetzt sein, dass kein Scherbenhaufen entsteht. Genau das ist auch der Grund, warum viele Unternehmen, selbst wenn es berechtigte Gründe gibt, diesen Schritt scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Wie finde ich nun die richtige Kanzlei für mich?
Wie immer, unsere Tipps hierzu:
- Eine gute, persönliche Empfehlung ist durch nichts ersetzen.
- Fragen Sie einmal in Geschäftskreisen nach der jeweiligen steuerlichen Begleitung. Die bereits genannten Fragestellungen können Ihnen eine weitere, wichtige Indikation geben.
- Sprechen Sie auch einmal Ihre Hausbank an. Insbesondere die lokalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind sehr gut vor Ort vernetzt. Es kann zwar sein, dass Ihnen Ihr Finanzpartner keinen Namen offiziell nennen möchte, ein zufälliger Blick auf den Bildschirm des Bankers oder der Bankerin, oder ein dreifaches Husten bei einer speziellen Google-Suchanfrage sind praxisorientierte Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen.
- Die Chemie muss stimmen
- Alle Empfehlungen mögen noch so gut sein: Die Chemie muss stimmen. Sympathien / Antipathie sind wesentliche Faktoren für oder gegen eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie müssen sich schlicht wohlfühlen. Die reine Sachebene reicht nicht aus.
- Schauen Sie sich zwei Alternativen an
- Vereinbaren Sie daher am besten zwei Gespräche mit zwei verschiedenen Kanzleien. Führen Sie Gespräche nicht allein, sondern nur zusammen mit einer weiteren Vertrauensperson Ihres Hauses.
- Reflektieren Sie die Gespräche
- Reflektieren Sie im Anschluss daran die jeweiligen Gespräche. Sprechen Sie auch die Honorarfrage aktiv an.
- Denken Sie immer daran: Ob Unternehmensberatung oder steuerliche Beratung. Es sind Dienstleister, die für Sie arbeiten und Ihnen einen Mehrwert bringen sollen. Hierzu ist Engagement, fachliche Kompetenz, aber auch Sympathie entscheidend. Wenn Sie der potenziellen Kandidatin bzw. potenziellen Kandidaten dies zutrauen, dann sind Sie richtig.
- Überstürzen Sie keine Entscheidung
- Überstürzen Sie keine Entscheidung. Reflektieren Sie in Ruhe das Gespräch.
- Bei Bedarf kann auch ein zweiter Termin zielführend sein.
- Gut zwei Monate zwischen den Erstgesprächen und der konkreten Entscheidung sind keine Seltenheit.
Im nächsten Beitrag werden wir Ihnen praktische Hinweise geben, wie ein Wechsel konkret ablaufen sollte.