Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen täglich mit steigenden Energiepreisen, erhöhten Beschaffungskosten, Ausfälle der Mitarbeitenden usw. zu tun haben, ist das Thema Kosteneinsparung in aller Munde.
Die falschen Kosten einzusparen, mag zwar kurzfristig ihr Budget schonen. Langfristig wachsen die unternehmerischen Risiken aber beträchtlich.
Folgende, typische Fehler sind immer wieder festzustellen.
Fehler 1: Unzureichende Qualifikation/Fortbildung der Mitarbeitenden.
- Nahezu in sämtlichen Branchen steigen die Anforderungen von Jahr zu Jahr.
- So sind ständig Investitionen in Maschinenpark, aber auch die Belegschaft erforderlich. Was nützt Ihnen beispielsweise eine hochqualifizierte Maschine, wenn ausreichend ausgebildetes und fortgebildetes Fachpersonal fehlt?
- Eine gute Kundenbindung können Sie unter anderem durch sehr serviceorientierte Mitarbeiter erreichen. Dazu muss der Belegschaft aber bewusst sein, was einen guten von einem schlechten Service unterscheidet und welche Verhaltensänderungen dies unter Umständen mit sich bringt.
- Sie denken, das ist ein einmaliger Prozess? Leider nein.
- Mit einer einmaligen Schulung ist es nicht getan. Sie stellt bestenfalls eine Auftaktveranstaltung dar. Nur eine sinnvolle überlegte und auf Dauer angelegte Aus- und Fortbildungskonzeption führt zu einer Verbesserung und verhindert, dass alte Verhaltensmuster wieder aufgenommen werden.
Fehler 2: (Zu) Schlanke Digitalisierung
- Das Schlagwort Digitalisierung ist zwar in aller Munde.
- Wenn wir uns aber mit Unternehmer*innen unterhalten, was sie genau unter Digitalisierung verstehen, so weichen die Antworten deutlich voneinander ab. Digitalisierung heißt eben nicht, das Dokument zu scannen und irgendwo auf der Festplatte abzulegen, bei der gleichzeitigen Vernichtung des Originals.
- Digitalisierung bedeutet vielmehr, den gesamten Leistungs- und Wertschöpfungsprozess digital darzustellen. Dies setzt sehr hohe Investitionen in die IT-Bereiche aber auch die Mitarbeitenden voraus.
- Gerade Kleinunternehmen sind damit oft überfordert.
- Überlegen Sie daher, ob Sie tatsächlich die gesamte Leistungskette digital abbilden möchten oder ob sie dies nicht in einzelnen, in sich abgestimmten Schritten über einen langen Zeitraum vollziehen können.
- Schätzen Sie mit externen Partnern realistische Zeit-, aber auch -kostenbudgets ab. Diese gilt es zudem vor Umsetzung der Maßnahmen auch entsprechend zu finanzieren.
- Aber: Eine „husch“ „husch“-Digitalisierung, die von vorneherein nur auf „Außenwirkung“ (Wir sind digital) angelegt ist, bringt Ihnen nichts.
Fehler 3: Zu geringe Sachausstattung
- Beispiel 1: „Mein Akkuschrauber, Dein Akkuschrauber.“
- Haben Sie einmal überlegt, wie viele Personalressourcen unnütz dafür gebunden werden, dass sich Mitarbeitende notwendige Arbeitsmittel teilen müssen?
- Richtig unproduktiv wird es dann, wenn einige Mitarbeitende glauben, dass sie historisch gewachsene Rechte haben, Arbeitsmittel in äußersten Notfällen an andere Beschäftigte weitergeben zu müssen.
- Es sind oftmals viele kleine Dinge, die bei überschaubaren Budgets die Wertschöpfungskette deutlich verbessern können.
- Wenn fünf Produktivkräfte regelmäßig für ein Bedachungsunternehmen Dachdeckerarbeiten vornehmen, dann sollten alle fünf die identische Ausstattung mit dem notwendigen Werkzeug erhalten. Wenn dieses Werkzeug zudem noch personifiziert ausgegeben wird, dann werden diese Gegenstände oftmals besser behandelt und die Schwundquote sinkt deutlich.
- Wenn es im Unternehmen wirklich an einem Akku-Schrauber mehr scheitert, dann, ja dann sollte die unternehmerische Tätigkeit einfach eingestellt werden.
Sie werden jetzt vermutlich schmunzeln, aber unsere Beispiele sind „die pure Realität“. Weitere Praxisbeispiele sowie ein Fazit erfahren Sie im nächsten Beitrag.