Welches Unternehmen, meine sehr geehrten Damen und Herren, möchte nicht in der heutigen Zeit seine Rentabilität verbessern. Effizienzsteigerung ist eines der Zauberworte in der gesamten Wirtschaft. Wir möchten Ihnen mit einer kleinen Beitragsserie einmal 5 betriebswirtschaftliche Kennzahlen vorstellen, mit der Sie die Effizienz Ihres Unternehmens messen können.
Kennzahl 1: Skontoziehungsquote
Diese Kennzahl ist vor allen Dingen dann relevant, wenn der Materialaufwand inkl. Fremdleistungen einen hohen Teil der Wertschöpfung eines Unternehmens ausmacht. Dies trifft primär auf Handels- sowie Produktions-, aber auch viele Handwerksunternehmen zu.
Der Margendruck ist besonders hoch, wenn branchenbedingt sowieso nur eine knappe Marge realisiert werden kann. Die Jahresboni sind von den vereinbarten Einkaufskonditionen abhängig.
Gleiches gilt auch für die generierbaren Skonto-Erträge, wobei diese Ertragsposition sehr stark an die Zahlungsmoral gekoppelt ist. In dem Moment, in dem Sie mit sehr guten Zahlungsmodalitäten aufwarten können, werden Sie von Ihren Lieferanten bevorzugt bedient. In schwierigen Marktsituationen erhalten Sie beispielswiese noch Waren, während Ihre Mitbewerber noch darauf warten.
Nicht zu unterschätzen ist der reduzierte Einkaufspreis, sofern Sie den Skontoabzug realisieren können.
Auch wenn es ggf. „nur“ 2-3 Prozentpunkte sind. Diese Quote, die in diesem Beitrag fokussierte Kennzahl, können Sie wie folgt berechnen:
Als Ergebnis erhalten Sie einen Prozentwert, der angibt, wie viel Zusatzertrag Sie bezogen auf den gesamten Materialaufwand im Jahr generiert haben.
Eine hohe oder im Trendverlauf steigende Quote ist folglich positiv zu interpretieren.
Zielführend kann es auch sein, zwei differenzierte Kennzahlen zu berechnen, in dem Sie zunächst nur die Boni-Erträge
und dann in einer separaten Kennzahl die Skonto-Erträge
in Relation zum Materialaufwand setzen.
Wenn Sie beispielsweise nur bei 0,5 % Ihrer Materialaufwendungen einen Skonto-Ertrag generieren, dann ist noch Luft nach oben.
Um dieses Ertragspotenzial allerdings realisieren zu können, benötigen Sie ausreichende Liquidität. Sollte die nicht vorhanden sein, dann lohnt sich ein Gespräch mit Ihrer Hausbank.
Natürlich verursachen erhöhte Zinsen auch mehr Kosten. Der generierbare Skonto-Ertrag liegt aber in aller Regel über dem zusätzlichen Zinsaufwand, so dass sich dennoch ein Mehrertrag ergibt.
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Fein. Bleiben Sie am Ball, in der nächsten Folge stellen wir Ihnen eine weitere Kennzahl vor: Der Auslastungsgrad.