In unserem heutigen Beitrag möchten wir Ihnen mit der Kennzahl ‚Wertschöpfung pro Kopf‘ eine weitere, betriebswirtschaftliche Kennzahl vorstellen, mit der Sie die Effizienz in Ihrem Unternehmen erhöhen können.
Die Gewinn- und Verlustrechnung Ihres Unternehmens stellt die zentrale Unterlage dar, mit der Sie den Erfolg Ihres Unternehmens in einer Periode messen können. Nicht ableitbar aus dieser GuV ist aber, mit welchen Personalressourcen diese Wertschöpfung erbracht wurde.
Genau hier setzt die Kennzahl ‚Wertschöpfung pro Kopf‘ an. In der einfachsten Version ist diese Kennzahl wie folgt definiert:
Betrachten wir nun diese Kennzahl einmal im Einzelnen.
Im Zähler wird zunächst die gesamte Wertschöpfung Ihres Unternehmens, d. h. die Gesamtleistung, abgebildet. Diese Wertschöpfung wird durch Ihre Produktivkräfte erbracht, also diejenigen Mitarbeitenden, die – bildlich gesprochen – mit Werkzeug und Muskelkraft die Gewerke verrichten.
Kommen wir nun zur Interpretation dieses Quotienten: Je höher sich die Wertschöpfung im Zeitverlauf darstellt, desto besser ist die Effizienz in Ihrem Unternehmen. Grundsätzlich kann diese Kennzahl für alle Branchen angewandt werden.
Für reine Handelsunternehmen, insbesondere dann, wenn sie ausschließlich über elektronische Plattformen ihre Waren verkaufen, ist der betriebswirtschaftliche Mehrwert gering. Gänzlich anders stellt sich dies bei Produzenten bzw. Handwerksunternehmen, aber auch Dienstleistungsunternehmen dar.
Ein hoher Krankenstand führt beispielsweise zu einer geringeren Gesamtleistung. Da die Mitarbeitenden aber weiterhin beschäftigt sind, sinkt folglich auch der Quotient.
Diese im oberen Bereich vorgestellte einfache Version der Kennzahl lässt sich betriebswirtschaftlich deutlich verfeinern, sofern nicht die Umsatzerlöse bzw. die Gesamtleistung im Zähler, sondern eher der Deckungsbeitrag verwendet wird.
Dies setzt voraus, dass die Deckungsbeiträge aus einer unternehmensinternen Kostenrechnung auch abgeleitet werden können.
Die Grundaussagen dieser in der beschriebenen Art modifizierten Kennzahl sind identisch.
Je höher sich der Deckungsbeitrag pro Produktivkraft darstellt, desto besser ist die Effizienz.
Wie kann die Kennzahl zur Effizienzsteigerung genutzt werden?
Oftmals erhalten wir von unseren Mandanten Aussagen, die in etwa wie folgt lauten: „Ich möchte gerne mit möglichst wenig Einsatz den maximalen Ertrag erzielen. „
Auch wenn dieses „Mini-Max-Prinzip“ betriebswirtschaftlich gar nicht existiert (Minimalprinzip: Es soll ein festgesetztes Ziel mit minimalem Aufwand erreicht werden. Maximalprinzip: Mit einem festgesetzten Aufwand soll ein maximaler Output erreicht werden.), so spiegelt es doch den Grundgedanken einer Effizienzsteigerung wider.
Als Unternehmen haben Sie nun diverse Stellschrauben, wie Sie die Effizienz verbessern können. Als Messlatte kann die vorgestellte Kennzahl sehr gut verwendet werden. Beispiele zur Effizienzsteigerung sind:
- Reduzieren Sie den Anteil an unproduktiven Kräften in Ihrem Unternehmen.
- Minimieren Sie unproduktive Tätigkeiten, wie beispielsweise Rüstzeiten oder Fahrzeiten, um die Wertschöpfung der Mitarbeitenden zu erhöhen.
- Arbeiten Sie mit Standardisierungen bzw. Checklisten, um Fehlerquoten zu reduzieren und den Durchflussprozess zu erhöhen.
- Achten Sie auf ein gutes Betriebsklima, denn eine hohe Arbeitsmotivation hilft, den Krankenstand zu reduzieren, die Bindung der Mitarbeitenden an Ihr Unternehmen zu erhöhen sowie die Wertschöpfung zu verbessern.
- Optimieren Sie die Verteilung der Aufgaben so, dass die Personal- sowie Produktionsressourcen optimal eingesetzt werden können.
- Reduzieren Sie ggf. Ihre Angebotsvielfalt.
- Fertigen Sie nach Möglichkeit in kleinen Serien, um beispielswiese Rüstzeiten zu vermeiden.
Merken Sie etwas?
Die Möglichkeiten, die Effizienz in Ihrem Unternehmen zu verbessern, sind vielfältig. In diesem Beitrag haben Sie bereits einige betriebswirtschaftliche Tipps erhalten.
Mit der vorgestellten Kennzahl haben Sie eine gute Messlatte, um die Effizienz Ihres Unternehmens professionell überwachen zu können.