Schön, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute wieder mit dabei sind. Mit dem heutigen Beitrag möchten wir unsere kleine Reihe „5 Kennzahlen zur Effizienzsteigerung“ abschließen.
Heute geht es um das Thema ‚Umsatzrentabilität‘.
Lassen Sie uns zunächst einen kurzen Ausflug in den Bereich der Unternehmenssanierung unternehmen. Wenn „die Karre so richtig im Dreck steckt“, dann stellt sich die Frage nach der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens. Gerade von Seiten der Finanzpartner wird oftmals ein Sanierungsgutachten verlangt, in dem externe Dritte die Fortführung des Unternehmens beurteilen sollen. Um diese positive Fortführungsprognose guten Gewissens erstellen zu können, muss in diesem Gutachten der Nachweis erbracht werden, dass das Unternehmen auf Dauer mindestens eine branchenübliche Rendite erzielen kann.
Genau diesen Aspekt möchten wir im heutigen Beitrag aufgreifen.
Die Umsatzrentabilität soll letztendlich die Profitabilität Ihres Unternehmens wiedergeben.
In der ersten Ausbaustufe ergibt sich die Kennzahl aus dem folgenden Quotienten:
Diese Kennzahl ist wie folgt zu interpretieren: Wie viel Prozent meiner Gesamtleistung, d. h. Wertschöpfung bleibt (nach Abzug der EE-Steuern) übrig?
Je größer der Prozentwert sich darstellt, desto besser ist zwangsläufig die Rentabilität eines Unternehmens. Die Schwankungsbreiten innerhalb der einzelnen Branchen sind selbstverständlich sehr hoch. Sinnvoll ist es daher, dass Sie Ihr Unternehmen mit guten, aussagekräftigen Branchenzahlen vergleichen. Diese können Sie beispielswiese von Ihren Verbänden über öffentlich zugängige Statistiken oder aber auch von Ihren Finanzpartnern erhalten.
Berücksichtigen Sie bei der Interpretation der Kennzahl nun jeweils die Rechtsform Ihres Unternehmens. Sind Sie geschäftsführender Gesellschafterin bzw. Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft, dann ist Ihre Tätigkeitsvergütung bereits im Personalaufwand verbucht. Die Umsatzrendite stellt damit eine Rendite nach Tätigkeitsvergütung dar. Sollten Sie als Gesellschafterin bzw. Gesellschafter einer Personengesellschaft die Geschicke Ihres Unternehmens leiten, dann ist Ihre Tätigkeitsvergütung noch als kalkulatorischer Aufwand zu berücksichtigen. Die „echte“ Rentabilität sinkt folglich.
Aussagekräftiger wird diese Rentabilität dann, wenn nicht das gesamte Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern nur der Teil berücksichtigt wird, der aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, also folglich vor EE-Steuern, aber auch außergewöhnlichen Faktoren erzielt wurde. Diese außergewöhnlichen Faktoren können beispielsweise Investitionszuschüsse oder außerplanmäßige Abschreibungen auf Forderungen sein.
Der skizzierte Quotient stellt sich nun wie folgt dar:
Wie kann die Rentabilität beeinflusst werden?
Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Rendite zu erhöhen.
- Führen Sie konsequent Preiserhöhungen durch, um Kostensteigerungen an Ihre Kunden weiterzugeben. Reflektieren Sie hierbei aber immer die Preisgestaltung Ihrer wesentlichen Wettbewerber.
- Versuchen Sie durch Bündelung der Einkaufsvolumina oder schnelle Zahlungsweise (Skonto-Abzug) die Einkaufsseite zu optimieren.
- Analysieren Sie Ihre wesentlichen Kundenverbindungen hinsichtlich der dort erzielten Deckungsbeiträge. Die Quantität der Erlöse ist nicht entscheidend. Es geht einmal mehr um die Qualität.
- Betrachten Sie den Personalbereich in Ihrem Unternehmen. Lassen sich hier Effizienzsteigerungen beispielsweise durch Umgruppierung von Aufgaben, Reduktion des Verwaltungsbereiches, Auslagerung von Arbeiten oder aber ggf. Freisetzung bzw. Austausch von Mitarbeitenden erzielen?
- Durchforsten Sie Ihre Sachaufwendungen. Wo können durch sinnvolle Kosteneinsparungen Ergebnisverbesserungen erzielt werden bzw. wo ließe sich durch gezielte Investitionen Effizienzsteigerung realisieren?
Sie werden sehen: Mit einer guten, steigenden Rendite erhöht sich zwangsläufig auch die Attraktivität Ihres Unternehmens für Ihre Finanzpartner. Wenn die Ihnen dann auch noch den roten Teppich ausrollen, dann haben Sie es endgültig geschafft!
Beschreibung:
Der Unternehmensberater und Dozent Peter Schaaf schließt mit seiner heutigen Vorstellung der Umsatzrentabilität seine Beitragsreihe „5 Kennzahlen zur Effizienzsteigerung“ ab. Neben einer betriebswirtschaftlichen Erläuterung der Kennzahl erhalten Sie zudem wertvolle Tipps, die Sie zur Optimierung Ihres Unternehmens nutzen können.