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Folge 259 – Erhöhung der Produktivität im Handwerk: so einfach kann es sein – Teil 2

Schön, dass Sie heute wieder dabei sind. In der letzten Folge haben wir von einem mittelständischen Unternehmen berichtet, bei dem die Produktivität nicht stimmte. Ein hoher Krankenstand und Unpünktlichkeit bei der Belegschaft waren ernste „Signale“. Seitens der Geschäftsführung wurde u.a. die Lagerhalle baulich leicht verändert und dort ein Gemeinschaftsraum mit Kaffeeecke geschaffen. Zudem wurden die Abläufe bei der Ausgabe der Tagesaufträge geändert.

Die bisher praktizierte morgendliche Einzelausgabe der Arbeitsaufträge in den Büroräumen der Geschäftsführung wurden so geändert, dass der offizielle Arbeitsbeginn für die gesamte Produktivbelegschaft auf 7:30 Uhr in der Wellnessecke der Halle verbindlich für alle festgelegt wurde. 

Einheitlicher Arbeitsbeginn

Der „Wellnessbereich“ der Halle, konnte aber bereits ab 7:00 Uhr inklusive aufgefüllten Schale mit Süßigkeiten und einer funktionierenden und gereinigten Kaffeemaschine betreten werden. 

Jeden Morgen frischen Kaffee und „Nervennahrung“ vor Arbeitsbeginn

Um 7:30 Uhr erfolgte dann pünktlich eine kurze Ansprache bezüglich der anstehenden Herausforderungen der nächsten Tagen. 

Kurze Ansprache zum pünktlichen Arbeitsbeginn

Die Arbeitsaufträge wurden dann von den beiden Geschäftsführern inklusive der notwendigen Materialentnahmescheine den Produktivkräften ausgeteilt, die sich dann im nächsten Schritt an den Lageristen wandten, um die erforderlichen Materialien und Gerätschaften in Empfang zu nehmen. Der Empfang wurde jeweils quittiert und die Empfangsbestätigung muss am Anschluss daran, d. h. vor Abfahrt auf die einzelnen Baustellen einem der beiden Geschäftsführenden persönlich übergeben werden. Dieser stand an einer bestimmten Türe, durch die die Mitarbeitenden die Halle wieder verlassen mussten.
Dieses Procedere wurde auch in den Abendstunden eingeführt, um den Rücklauf der ausgehändigten Arbeitsmaterialien, aber auch das Eintreffen der Mitarbeitenden zu überwachen.

Gemeinschaftliche Ausgabe der Arbeitsaufträge

Materialausgabe und Kontrolle der Materialentnahmescheine

Rücklaufkontrolle

Die eingetretenen Effekte

Schätzen Sie doch einmal ab, meine sehr verehrten Damen und Herren, ob diese Maßnahmen Früchte getragen haben? Was denken Sie?

Ich möchte mal mit dem Begriff der Investitionsrechnung argumentieren. Der Return on Investment oder auch ROI ist eine Kennzahl bzw. ein Rechenverfahren der statischen Investitionsrechnung. Er soll dem Entscheider eine Aussage über die Rentabilität des eingesetzten Kapitals geben.

Wenn wir einmal gedanklich diesen ROI auf die Anschaffung der Kaffeemaschine zuzüglich voller Schale mit Süßigkeiten berechnen würden, dann würden wir bahnbrechende Renditen erreichen. 

Der frische Kaffee schmeckte allen gut und die Süßigkeiten wurden nahezu verschlungen. Da beides in einer gemütlichen Kaffeeecke drapiert war, führt dies zu folgenden Effekten: 

  • Arbeitsbeginn war zwar erst um 7:30 Uhr. Die Kolleginnen und Kollegen versuchten, aber in Eigeninteresse bereits vorzeitig die Wellnessecke zu betreten und in Ruhe den Tag beginnen zu lassen und miteinander über dies und das zu klönen. Die Gesprächsinhalte waren zum Teil privat, zum Teil auch dienstlich. Immer stärker entwickelte sich das Eigeninteresse, frühzeitig morgens einzutreffen, um den Tag entspannt beginnen zu können. Es kam sogar noch besser.
  • Da die Arbeitsaufträge ab 7:30 Uhr vor der gesamten Belegschaft den Einzelmitarbeitern ausgehändigt wurden, fiel sowohl den Kollegen, aber auch der Geschäftsführung direkt auf, wer fehlte. Dies führte zu einer Art Gruppendynamik, wobei es bei den Kollegen weniger das pünktliche Erscheinen der fehlenden Mitarbeiter, sondern mehr um den fehlenden Kaffeeplausch ging.
  •  Die Pünktlichkeitsquote der Belegschaft stieg merklich. 
  • Auch die Zeitspanne zwischen der Ausgabe der Arbeitsaufträge, der in Empfangnahme des Materials (bzw. Gerätschaften) sowie das Verlassen des Geländes in Richtung Kunde konnte aufgrund der Ausgangskontrolle/persönlich Abgabe der Materialentnahmescheine signifikant verbessert werden.

Gruppendynamik

Pünktlichkeitsquote

Alles in allem führten die Einführung der Viertagewoche aber vor allem die Einrichtung der wurde der Wohlfühloase mit frischem Kaffee und Süßigkeiten zu einem erhöhten Wohlbefinden der Beschäftigten. Praktisch als Abfallprodukt steigerte sich auch die Wertschöpfung, die rechnerisch pro Produktivkraft realisiert werden konnte.

Die insgesamt für den Hallenumbau/Ausbau und die Kaffeeecke notwendigen Investitionen beliefen sich gemessen an der Unternehmensgröße auf einem überschaubaren Niveau. 

Es ist doch manchmal erstaunlich, meine sehr verehrten Damen und Herren, was mit pfiffigen Ideen, moderaten Budgets sowie einer konsequenten Mitarbeiterführung alles erreicht werden kann, finden Sie nicht? 

Seminare

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Auch heut noch ist der Bandinspektor Peter Schaaf in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.