Heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich nochmals das Thema professionelle (Banken-) Kommunikation in den Vordergrund stellen.
Lassen Sie mich mit einem kleinen Beispiel beginnen:
Sie treffen zwei Aussagen zu Ihren Kindern: „Am Sonntagabend bekommst Du eine ganz große Überraschung von mir, aber nur, wenn Du bis dahin dein Zimmer tipp topp aufgeräumt hast“
Wenn Sie diese Aussage als Außenstehender betrachten, gibt es wenig Unklarheiten. Die Informatiker unter Ihnen werden auch sagen. Dies ist eine klassische „wenn dann“ Situation.
Was denken Sie, was oftmals bei Kindern nur ankommt? – Die Eltern unter ihnen werden jetzt garantiert schmunzeln.
Genau: Ich bekomme Sonntagabend eine große Überraschung. Den Nachsatz, „wenn Du das Zimmer aufgeräumt hast“, der verschwindet im Unterbewusstsein.
Oftmals wird es noch besser: Wenn dann der genannte Sonntagabend eingetreten ist, dann wird die Überraschung sogar eingefordert mit der naiven Aussage „hast Du mir doch versprochen!“
Teilweiser Gedächtnisschwund im Geschäftsleben
Sie mögen jetzt schmunzeln: Genauso ist es im Geschäftsleben leider oftmals auch.
Die positiven Dinge werden gerne behalten oder noch eingefordert, strittige oder sogar unbequeme Themen werden dagegen oftmals vernachlässigt.
Diesen situativen Gedächtnisschwund können wir immer wieder in unseren Mandaten dann feststellen, wenn es um heikle Themen geht.
Je wichtiger folglich Abstimmungstermine bzw. Gesprächsrunden sind, desto besser sollten diese vor- und nachbereitet werden.
Zu diesen sensiblen Gesprächen gehören auch Abstimmungstermine mit Ihrer Hausbank insbesondere dann, wenn es sich um heikle Themen, beispielsweise Restrukturierungsphasen handelt.
Wie immer möchten wir Ihnen im Folgenden einige Tipps geben, wie Sie professionell mit solchen Situationen umgehen können. Die grundsätzliche Vorgehensweise kann aber auch für andere Situationen im Wirtschaftsleben übernommen werden.
- Agieren ist besser als reagieren
Kommen Sie dem Informationsbedürfnis Ihres Geschäftspartners zuvor. Dies gilt gerade dann, wenn es böse Botschaften wie Terminverschiebungen, Auftragsstornierungen usw. zu kommunizieren gilt.
- Die richtige Gesprächsvorbereitung
Wie heißt es so schön: Oftmals wird eine Schlacht entschieden, bevor sie bereits begonnen hat.
Je wichtiger der Termin für Sie ist, desto besser sollten Sie vorbereitet sein.
Betrachten Sie hierzu beide Seiten:
Welches Informationsbedürfnis werden die Gesprächspartner haben?
In Krisensituationen mit Bankpartnern stehen oftmals Themen wie
- Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation,
- Gründe für die Ertragsmisere,
- eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen sowie
- die Ertrags-Finanzentwicklung in der Zukunft
im Vordergrund.
Auch hier gilt: je besser Sie sich in die Perspektive Ihres Gegenübers eindenken können, umso optimierter können Sie sich auf unschöne Fragen vorbereiten.