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Folge 275 – Progressive Bilanzpolitik – Zunehmende Bedeutung in Krisensituationen – Teil 2

Die Herausforderungen, meine sehr verehrten Damen und Herren, die von mittelständischen Unternehmen gemeistert werden müssen, können als heftig bezeichnet werden. Dies wird vermutlich dazu führen, dass einige Unternehmen die Herausforderungen nicht auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene gemeistert bekommen und daher verstärkt eine progressive Bilanzpolitik verfolgen. In der ersten Folge haben wir Ihnen eine einfache „schwache“ Bilanz gezeigt, die nun in diesem Beitrag bilanzpolitisch „aufgehübscht“ wird. 

Kommen wir daher auf unser Beispiel zurück. Dies war die Ausgangssituation:

Gehen wir nun davon aus, dass beispielsweise durch eine Verlängerung der Nutzungsdauer, Aktivierung von Eigenleistungen sowie der Aktivierung von geringwertigen Wirtschaftsgütern der Wertansatz des Anlagevermögens erhöht wird. 

Der größte bilanzpolitische Hebel liegt oftmals im Umlaufvermögen. Hier sei angenommen, dass durch eine Zuschreibung von bereits abgeschriebenen Forderungen, eine Auflösung von bereits gebildeten Wertberichtungen sowie insbesondere durch eine Höherbewertung der unfertigen und fertigen Arbeiten der Wertansatz des Umlaufvermögens erhöht wurde. 

Bei den Passiva bietet sich eine Reduktion der Rückstellungen an. Dies soll in unserem Beispiel durch eine Auflösung von bestehenden Rückstellungen, aber auch durch eine bewusste Unterlassung von notwendigen Neubildungen geschehen.

Die oben skizzierten bilanzpolitischen Maßnahmen führen nun zu einer bewertungsbedingten Erhöhung der Aktivseite, d. h. des Vermögens, sowie zu einer Reduktion des Fremdkapitals auf der Passivseite. 

Sie ahnen vermutlich, was sich noch im Bilanzbild verändert. 

Durch einen erhöhten Bewertungsansatz des Vermögens steigt zwangsläufig die Bilanzsumme auf der Aktivseite. Die Bilanzsumme auf der Aktivseite muss buchhalterisch mit der Bilanzsumme auf der Passivseite übereinstimmen. 

Wenn durch eine Reduktion der Rückstellungen auch noch das Fremdkapital in der Bilanz gesunken ist, dann bleibt bilanziell nur eine Restgröße übrig: Das Eigenkapital

Dieses muss sich zwangsläufig erhöhen, denn: Das Eigenkapital ist betriebswirtschaftlich lediglich eine Rechen- bzw. Buchgröße, welches die Differenz von Vermögen abzüglich der Verbindlichkeiten ausdrückt. 

Betrachten Sie nun die Eigenkapitalquote in der modifizierten Bilanz im Vergleich zur Ausgangssituation. Die Eigenkapitalausstattung hat sich verbessert. 

So weit, so gut. 

Auswirkungen der Bilanzpolitik auf die Ertragslage

Was aber vielen Bilanz-Lesenden nicht bewusst ist: Der oben skizzierte Effekt betrifft nicht nur die Bilanz und damit das Eigenkapital als Rechengröße. Die Effekte tangieren auch die Gewinn- und Verlustrechnung und führen zu einem besseren Ergebnisausweis. Aufgrund des besseren Ergebnisses steigt in letzter Konsequenz dann auch das Eigenkapital. 

In unserem Beispiel könnten die skizzierten bilanzpolitischen Maßnahmen zu einem erhöhten Bestandsaufbau (oder aber einem reduzierten Bestandsabbau), zu einer reduzierten Abschreibung, zu einer erhöhten Gesamtleistung aufgrund der aktivierten Eigenleistung, aber auch zu sonstigen Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen führen. Durch diese und andere Effekte verbessert sich das Unternehmensergebnis und damit auch das Eigenkapital.

Das Erkenntnis-Problem

Die Schwierigkeit besteht nun darin, für einen externen Jahresabschluss-Leser diese bilanzpolitischen Effekte zu erkennen, deren Tragweite zu bewerten und diese bei der Bewertung der operativen Ertragsentwicklung zu eliminieren. 

Weitere Ausführungen hierzu erfahren Sie gerne im nächsten Beitrag.

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PETER SCHAAF

GESCHÄFTSFÜHRER

Ein Sprichwort sagt: Nur wenn das Feuer in dir brennt, kannst du es bei anderen entfachen. Nach diesem Prinzip gestalte ich meine Seminare. Abwarten und reagieren – das ist nicht meine Sache; aktives und zeitnahes Handeln zeichnet mich aus. Dieses Feedback erhalte ich auch immer wieder von Kunden und Teilnehmern. Denn den gewünschten Effekt kann man nur dann erzielen, wenn die vorgeschlagenen Handlungsmaßnahmen bzw. Seminarinhalte auch umgesetzt werden. Auf dieser Überzeugung baue ich meine Arbeit auf.

Beruflicher Werdegang

  • Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bonn
  • Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Wirtschaftsprüfung und Steuerrecht
  • Dreijährige Tätigkeit im gewerblichen Aktivgeschäft der Sparkasse Bonn in den Bereichen Marktfolge und Markt
  • Langjährige Managementerfahrung als „Sparringspartner“ für mittelständische Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Themenstellungen wie Finanzierung, Controlling oder Sanierung bei renommierten Beratungsgesellschaften
  • Zudem umfangreiche Erfahrung als Dozent aus mittlerweile mehr als über 2.000 Seminartagen
  • Erfolgreicher Abschluss der Lehrgänge zum „Zertifizierten Unternehmensberater CMC/BDU“ sowie „Zertifizierten Restrukturierungs- und Sanierungsexperte RWS“

Neben dem beruflichen Werdegang zieht sich die Thematik des „Troubleshooting“ seit vielen Jahren über die private Seite des Unternehmensberaters Peter Schaaf.

So trat er 1985 in die Freiwillige Feuerwehr Bonn ein und durchlief eine „klassische Feuerwehrkarriere“ von der Grundausbildung, dem Truppführer Lehrgang bis hin zum Abschluss des Gruppenführerlehrgangs im Jahr 1997. 2010 erhielt er vom Innenminister des Landes NRW das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Im Jahr 2020 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster und erlangte damit die Qualifikation, einen kompletten Feuerwehrzug (rund 24 Einsatzkräfte) im Einsatzgeschehen führen zu können.

Auch heut noch ist der Bandinspektor Peter Schaaf in seiner Einheit tätig.

Feuerwehr Ehrenzeichen Gold_Peter Schaaf

Ausbildung und Qualifikationen bei der Feuerwehr

  • 1988 Grundausbildung
  • 1990 Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger
  • 1991 Führerschein für LKWs und Feuerwehrfahrzeuge
  • 1992 Ausbildung zum Maschinisten
  • 1996 Ausbildung zum Truppführer
  • 1997 Ausbildung zum Gruppenführer
  • 2020 Ausbildung zum Zugführer

Beförderungen:

  • 1989 Feuerwehrmann
  • 1993 Oberfeuerwehrmann
  • 1997 Unterbrandmeister
  • 1999 Brandmeister
  • 2002 Oberbrandmeister
  • 2010 Hauptbrandmeister
  • 2020 Brandinspektor

WIE DER VATER SO DER SOHN

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Brandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr stolz auf seinen Sohn blickt, der wie sein Vater, im Ehrenamt tätig ist. Die Freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur eine Institution des Schutzes und der Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wenn die nächste Generation bereit ist, sich diesem wichtigen Ehrenamt anzuschließen, spricht das Bände über den Geist der Hingabe und des Dienstes, der in dieser Familie herrscht.
Es ist eine Quelle der Freude und des Stolzes für den Brandinspektor zu sehen, wie sein Sohn aktiv an der Sicherheit für Menschen, Hab & Gut teilnimmt und das Erbe der Feuerwehr weiterträgt.