Der Playmobil-Konzern muss Personal abbauen. So lautete eine der Schlagzeilen, die u.a. auf der Homepage der Tagesschau veröffentlicht wurde. War dies ein Zufall oder gab es hierfür handfeste Gründe?
Was Sie für Ihr Unternehmen von Playmobil lernen können, erfahren Sie u.a. in diesem zweiten Beitrag unserer kleinen Serie.
- Welche Anforderungen resultieren aus der Digitalisierung für Ihre Produktpalette?
- Auch hier ist festzuhalten, dass Playmobil den Digitalisierungstrend und die damit verbundenen Wünsche der Zielgruppe nicht berücksichtigt hat. Der Wettbewerber Lego hingegen bietet eine Fülle von digitalen Lösungen an, die in die Kinderzimmer Einzug gehalten haben. Dies gilt insbesondere für die Lego Technic Serie.
- Zwar wurden auch von Playmobil permanent neue Produktfamilien/Sets entwickelt. Diese Sets wurden aber nur sehr eingeschränkt auf neue Zielgruppen (wie beispielsweise Erwachsene) und vor allem aber auf geänderte Wünsche des Kernmarktes (digitalisierte Produkte) angepasst. Die „Quittung“ sind deutlich rückläufige Absatzzahlen.
Unser Tipp: Achten Sie laufend darauf, welche Anforderungen aus der Digitalisierung auf Ihr Angebotsportfolio resultieren.
- Haben Sie frühzeitig den Generationswechsel vorbereitet?
- Nach Presseveröffentlichungen ist der Firmengründer Brandstätter im Jahr 2015 verstorben. Er war der zentrale Motor des Playmobil-Konzerns.
Zwar war die Unternehmensnachfolge vorzeitig durch zwei Stiftungsmodelle formal geregelt. Aus diversen Presseveröffentlichungen war immer wieder zu entnehmen, dass diese Konstruktion als „sehr schwerfällig“ angesehen wurde und einem betriebswirtschaftlich sinnvollen Generationswechsel eher entgegenstand.
Dies mag mit einer der Gründe dafür gewesen sein, warum es in der Führungsspitze des Unternehmens eine verstärkte Fluktuation zu verzeichnen gab.
- Wie oft, meine sehr geehrten Damen und Herren, haben wir es erlebt, dass ein Generationswechsel nicht strategisch eingeleitet wurde.
Im Kopf der handelnden Personen manifestiert sich oft folgende Vorstellung: „Ich höre genau an meinem 70igsten Geburtstag auf. Wenn mir dann die Geburtstagstorte mit 70 Kerzen überreicht wird, so puste ich diese mit einem Atemzug aus. Ich schneide die Torte auf und finde darin einen Kaufvertrag, den ich nur zu unterzeichnen brauche. Nach Leistung der Unterschrift wird in Echtzeit 5 Mio. Euro auf mein privates Konto transferiert und der Generationswechsel ist vollzogen.“
- Wie realistisch, meine sehr geerehrten Damen und Herren, eine solche Einstellung ist, dass überlasen wir Ihrer Fantasie.
Unser Tipp: Ein für Sie und Ihr Unternehmen optimaler Generationswechsel kommt nicht plötzlich. Es ist ein strategischer Prozess, der von langer Hand sorgsam vorbereitet und eingeleitet werden muss. Daher: Beginnen Sie frühzeitig damit und binden Sie ggf. professionelle steuerliche, rechtliche und betriebswirtschaftliche externe Unterstützung ein.