In den vorangegangenen Folgen haben wir eine Fülle von Aspekten aufgezeigt, die nach diversen Presseberichten ursächlich für die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Playmobil-Konzerns sind.
Im Folgenden, letzten Beitrag dieser Serie möchten wir die wesentlichen Aspekte nochmals wie folgt zusammenfassen:
Von der strategischen Krise bis zur Liquiditätskrise
Einmal mehr lässt sich am Beispiel von Playmobil aufzeigen, dass die bestehende Ertragskrise kein Zufall ist. Es ist vielmehr „nur“ der Ausfluss einer Kette von Ursachen, die ineinandergreifen.
- Stakeholder-Krise
Oftmals beginnen künftige wirtschaftliche Schwierigkeiten bereits mit Unstimmigkeiten/Interessenkollisionen auf der Ebene der Stakeholder.
Mit dem Betriff „Stakeholder“ werden Personen oder Interessengruppen bezeichnet, die ein berechtigtes Interesse an dem Fortbestand des Unternehmens haben. Hierzu zählen beispielsweise die Mitarbeiter, das Management, die Anteilseigner, aber auch Kunden sowie Lieferanten.
Wenn diese divergierenden Interessen aus der Balance geraten oder aber innerhalb einer Interessengruppe sehr starke Spannungen auftreten, führt dies oftmals in der Zukunft zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Exemplarisch seien hier Streitigkeiten bei den Führungskräften, suboptimales Betriebsklima oder aber eine verstärkte Unruhe bei den Gläubigern/Banken genannt.
- Strategiekrise
Oftmals ist festzustellen, dass diese Probleme bei den Stakeholdern in eine Strategiekrise münden.
Wir haben in den letzten Beiträgen dargestellt, dass alleine schon die permanente Überprüfung der Geschäftsstrategie sowie die damit einhergehende Anpassung des Geschäftsmodells ein wesentlicher Garant für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ist.
Wenn Markttrends verschlafen werden oder aber einem geänderten Käuferverhalten bzw. geänderten Bedürfnissen nicht ausreichend Rechnung getragen wird, dann „rächt“ sich das in der Unternehmenszukunft.
Der Playmobil-Konzern ist hierfür ein trauriges Beispiel.
Hervorheben möchten wir insbesondere, dass eine strategische Neuausrichtung eines Unternehmens zum Teil Jahre dauert.
Wenn also strategische Änderungen notwendig sind, diese aber erst bei einer Liquiditätskrise veranlasst werden, dann ist es oftmals (zu) spät.
- Produkt-/Absatzkrise
Nach den Verlautbarungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer von Sanierungsgutachten (IDW S6) mündet die Strategiekrise oftmals in einer Produkt-/Absatzkrise.
Aufgrund einer falschen Unternehmensstrategie reduziert sich der Produktabsatz.
Für jedes Unternehmen bedeutet dies zwangsläufig, die Umsatzentwicklung permanent zu verfolgen sowie möglichen Umsatzrückgängen, beispielsweise durch permanente Kundenbefragungen und Änderungen der Produktpalette entgegenzuwirken.
Je früher die wahren Gründe für einen reduzierten Auftragsvorlauf erkannt werden, desto früher kann auch gehandelt werden.
Leider ist dieser Krisenverlauf keine Seltenheit und betrifft auch nicht nur Playmobil. Dass es von der Produkt-/Absatzkrise zur Ertragskrise nur noch ein ganz kleiner Sprung ist, erläutern wir Ihnen in der nächsten Folge.
Zudem werden wir ein Fazit ziehen, was mittelständische Unternehmen aus dem Playmobil-Beispiel „lernen können“. Bleiben Sie folglich am Ball. Es lohnt sich – Versprochen.