In diesem Beitrag möchten wir Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, einen weiteren Praxishinweis geben. Es handelt sich hierbei um eine „alltagstaugliche“ Unterlage, die Ihnen eine gute Orientierung und wertvolle Standards/ Planungsgrundsätze liefert.
In diesem Zusammenhang darf ich auf die Grundsätze ordnungsgemäßer Planung meines Berufsverbandes verweisen, die Sie unter folgendem Link abrufen können:
Quelle: GoP Abfrage vom 26.04.2022
gop-grundsaetze-ordnungsgemaesser-planung.pdf (bdu.de)
In diesen Grundsätzen sind eine Fülle von Standards modifiziert, die nach Ansicht des BDUs als Standards bzw. Planungsprinzipien berücksichtigt werden sollten. Der BDU stellt auch ganz klar heraus, dass der Planungsprozess eine originäre Aufgabe der Geschäftsführung ist und nicht delegiert werden sollte. Dieser Auffassung können wir uns nur anschließen.
Natürlich können und ggf. sollten Sie Dritte in den Planungsprozess miteinbeziehen. Die Hoheit des Verfahrens selbst sollte aber bei der Geschäftsführung weiterhin liegen. Eine Planung, die ausschließlich durch die Buchhaltung, Ihre steuerliche Begleitung oder eine Unternehmensberatung erstellt wurde, taugt nichts. Keiner kennt Ihr Unternehmen so gut wie Sie selbst. Diesen profunden Schatz gilt es in Plan-Zahlen zu übertragen. Wenn Sie diese Grundidee, die hinter jeder ordentlichen Planung steht, berücksichtigen, dann werden Ihnen die Plan-Daten eine wertvolle Leitplanke für Ihre Unternehmenszukunft darstellen.
Schmökern Sie doch einmal in den GOP. Es lohnt sich.
Kommen wir nun wieder zum letzten Baustein, der aus unserer Sicht auf jeden Fall zu einem guten Planungsprozess mit gehört.
Jetzt verbleibt eigentlich nur noch der dritte Schritt: Ein monatlicher Soll/Ist-Vergleich.
Setzen Sie sich nun jeden Monat mit Ihren betriebswirtschaftlichen Auswertungen und der Summen- und Saldenliste auseinander. Vergleichen Sie die jeweiligen Plan-Erträge des Monats mit den Ist-Daten Ihrer BWA. Gleiches gilt auch für die Finanzplanung. Verläuft die Liquidität im eingeplanten Korridor oder gibt es signifikante Abweichungen? Ein Vergleich ausgewählter Positionen der Summen- und Saldenliste mit den Plan-Bilanzwerten visualisiert Ihnen sehr augenscheinlich, ob sich Ihr Unternehmen auch bilanziell im geplanten Korridor entwickelt hat.
Naturgemäß werden die Abweichungen von Monat zu Monat wahrscheinlich größer werden. Entscheidend ist aber, diese Abweichungen zu erkennen und zu beurteilen. Sollten Sie bei der Beurteilung der Abweichung zu der Erkenntnis gelangen, dass unternehmerische Entscheidungen erforderlich sind, dann scheuen Sie nicht, die notwendigen Maßnahmen auch umzusetzen. Genau dies zeichnet eine aktive Unternehmensführung aus. Sollten Sie in einer gewissen Zeit zu der Erkenntnis gelangt sein, dass beispielsweise aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen die ursprünglichen Annahmen nicht mehr tragfähig sind, dann wäre eine Plan-Revision geboten.
Unternehmerischer Erfolg, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist kein Zufall, zumindest dann nicht, wenn ein Unternehmen über Jahre gute Erträge ausweist, über nennenswerte Liquiditätsressourcen verfügt und das Bilanzbild ein Lächeln bei jedem Bilanzlesenden hervorruft.
Sollte das bei Ihnen heute schon der Fall sein, dann gratulieren wir Ihnen ganz herzlich. Bleiben Sie bei dem Kurs einer aktiven Unternehmensführung, zu der sicherlich auch ein guter Planungsprozess gehört.